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Westfälische Männerarbeit ist aktiv auf dem Evangelischen Kirchentag

Wann ist ein Mann ein Mann?

Die Männerarbeit ist nicht nur durch einen einfachen Marktstand vertreten beim ‚Markt der Möglichkeiten‘ auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag. Mitten in Halle 1 des Nürnberger Messegeländes steht ein großer Feuerwehrwagen. Daran scheinen Männer Spaß zu haben. Und sie fallen auf inmitten der übrigen Stände, die sich in unterschiedlicher Gestaltung aneinanderreihen.

Aktiv mit von der Partie sind Vertreter der Evangelischen Kirche von Westfalen. Die, so sagt Jens Janson, Referent im Evangelischen Zentrum Frauen und Männer der EKD, seien innerhalb der deutschen Gliedkirchen in besonderer Weise aktiv. Und immerhin ist Martin Treichel, Landesmännerpfarrer der EKvW und Leiter des Fachbereichs ‚Männer, Familie, Ehrenamt‘ am Institut für Kirche und Gesellschaft in Villigst, seit neuestem frisch gewählter Vorsitzender in der Männerarbeit der EKD.

Aber Feuerwehrautos und ähnliche vermeintliche ‚Männer-Spielzeuge‘ sind nicht alles, was das Mannsein ausmacht. Viele Facetten sind es, mit denen sich ein Mann definiert. Ein Themenfeld, dem eine wesentliche Bedeutung zukommt, ist die Vaterschaft mit all ihren Aspekten. Und so kleben am Feuerwehrwagen große Plakate, auf denen Besucher ihre Erfahrungen festhalten können. Gefragt sind Erinnerungen, die man mit dem eigenen Vater verbindet, aber auch eigene Erfahrungen mit der Einschätzung, was einen guten Vater ausmacht. Die Aussagen auf den großen Zetteln sind vielfältig, teilweise anrührend, manchmal schonungslos.

Das Selbstbild von Männern hat sich über die Jahrzehnte verändert, berichtet EKD-Fachmann Jens Janson. Und es ändert sich stetig weiter. Themen wie Gewaltbereitschaft, Selbsterfahrung, Konfliktfähigkeit sind zu bearbeiten, aber auch Partnerschaft und Sexualität werden angesprochen, ein Thema, das in der kirchlichen Männerarbeit lange tabu gewesen sei, so Janson.

Der Männerarbeit kommen dabei unterschiedliche Aufgabenschwerpunkte zu; beispielsweise die Mitverantwortung für Bildungsarbeit, aber auch die Erarbeitung von politischen Positionen und die Mitwirkung in übergeordneten Lobby-Organisationen. Jüngstes Thema, das deutschlandweit diskutiert werde, sei das Männerbild im Soldatentum. Angeregt worden ist diese Diskussion im Zuge der Verteidigungsdiskussion im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine.

Das Feuerwehrauto auf dem Markt der Möglichkeiten lockt zahlreiche Besucherinnen und Besucher an den Stand der Männerarbeit. Da laden die haupt- und ehrenamtlichen Vertreter des Arbeitsfeldes zu vielfältigen Gesprächen ein. Und von Zeit zu Zeit lassen sich auch Kinder gerne einmal den Feuerwehrwagen von innen zeigen.

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