Die Evangelischen Studierendengemeinden (ESG) verstehen sich als »Kirche an der Hochschule«. Sie orientieren sich an der Botschaft der Bibel. Die Befreiungsgeschichte Gottes mit seinem Volk Israel, Jesu Handeln und Reden, seine Hinrichtung und Auferstehung haben zentrale Bedeutung für die Arbeit der ESG.
Sie versucht Menschen zu erreichen, für die der christliche Glaube an Bedeutung verloren hat. Sie muss dabei unkonventionell sein, um neue Wege und Formen der Verkündigung unter Studentinnen und Studenten zu suchen. Daneben versucht sie Glauben und Wissenschaft ins Gespräch zu ziehen, um so einen Beitrag zur Innovation in beiden Bereichen - Hochschule und Kirche - zu leisten.
Die ESG arbeitet übergemeindlich und ist in ihrer Struktur und Arbeitsweise ökumenisch und multikulturell. Sie macht weltweite Ökumene im Alltag erlebbar. Auf diese Weise versucht die ESG, der Situation der Studierenden (und darüber hinaus vieler Hochschullehrerinnen und -lehrer sowie -mitarbeiterinnen und -mitarbeiter) zu entsprechen, die meist keine örtliche kirchliche Bindung mehr haben, aber trotzdem die Auseinandersetzung mit ethischen Fragestellungen und Inhalten christlichen Glaubens brauchen und suchen.
An den westfälischen Hoch- und Fachhochschulen studieren rund 300.000 junge Menschen. Mehr als ein Drittel davon, also mindestens 100.000 Studierende, sind evangelisch. Sie sind zusammen mit den etwa 40.000 ausländischen Studierenden anderer Religionsrichtungen und zahlreichen Hochschulabsolventen die vorrangigen Adressaten der Hochschularbeit
Beratungsarbeit für ausländische Studierende
Neben Angeboten wie beispielsweise Hochschulgottesdiensten, Andachten, Studierendenchören, seelsorglicher Begleitung, thematischen und politischen Veranstaltungen ist die Beratungsarbeit für ausländische Studierende ein fester Bestandteil der ESG-Arbeit. Hier finden Studentinnen und Studenten, vornehmlich aus Afrika, Asien und Lateinamerika, Hilfe und Unterstützung bei finanziellen Problemen oder Schwierigkeiten mit Behörden. In persönlichen Krisensituationen oder bei der Bewältigung von Alltagsproblemen wird ihnen gezielt weitergeholfen. Durch inhaltliche Angebote wird versucht, deutsche und ausländische Studierende füreinander zu sensibilisieren, um eine Integration zu erleichtern.
Das Studienbegleitprogramm (Stube) der westfälischen ESGn begleitet die ausländischen Studierenden mit speziellen Angeboten. Hier werden entwicklungspolitische Themen erörtert, die im Studium selten berücksichtigt werden, aber für die berufliche Orientierung im Heimatland wichtig sind. Im Rahmen dieses Programms werden Hilfen zur Re-Integration und Reisen ins Heimatland gefördert, damit die Studierenden persönliche und berufliche Kontakte pflegen und aufbauen können.