Italien
Mediterranean Hope, SOS Rosarno, Dambe So
Der Bund der Evangelischen Kirchen in Italien (FCEI) setzt sich seit jeher dafür ein, den Stimmen der am meisten schutzbedürftigen Bevölkerungsgruppen Gehör zu verschaffen.
So hat er sich auch immer sehr für die Aufnahme von Flüchtlingen und Migranten engagiert. Angesichts der vielen Menschen, die sich auf ihrer Flucht über Seeweg nach Europa begeben und der zahllosen Tragödien und Todesfälle im Mittelmeer gründete FCEI im Jahr 2014 die Organisation Mediterranean Hope (MH)
Die Zusammenarbeit zwischen FCEI und EKvW hat zum Wachstum des Programms „Mediterranean Hope“ und zur Entwicklung weiterer Projekte beigetragen, die bereits einer großen Zahl von Geflüchteten helfen konnten, Ihnen aber auch Integrationsmöglichkeiten und Netzwerke zur Verfügung stellen.
Mediterranean Hope (MH) hat sich in den letzten Jahren intensiv mit den Migrationsströmen auf dem Seeweg und der anschließenden Integration in Italien und Europa befasst und arbeitet durch verschiedene Projekte an der Verbesserung der Situation von Geflüchteten in Italien und Europa:
SOS Rosarnound Dambe So:Mediterranean Hope arbeitet seit 2019 in Kalabrien mit Unterstützungs-, Informations-, Vermittlungs- und Advocacy-Aktionen für Arbeitsmigranten, die hauptsächlich in der Ebene von Gioia Tauro beschäftigt sind. Eine instabile Region, in der die organisierte Kriminalität sehr stark vertreten ist, hat das Wachstum der Zitrusfrüchteproduktion Tausende von Wanderarbeitern angezogen, die unter äußerst prekären Bedingungen leben, sowohl was die Wohnverhältnisse als auch die prekären Arbeitsbedingungen angeht. Über die jährliche Orangenaktion – Orangen ohne Gift und Sklaverei! (faire-orangen.de) leistet auch die EKvW einen Beitrag zur Verbesserung der Lebenssituation der Arbeitsmigranten.
FCEI setzt sich dafür ein, den Zugang zu grundlegenden Rechten für die Migranten zu gewährleisten, wobei der Schwerpunkt auf der Wohnsituation liegt, was zur Einrichtung des Sozialwohnheims Dambe So geführt hat. Dambe So, das als experimentelles Modell als Alternative zu den üblichen Auffanglagern konzipiert wurde und auf den Grundsätzen der Nachhaltigkeit und der zyklischen Wirtschaft beruht, beherbergt derzeit während der Zitrusernte fast vierzig Personen und stellt eine bedeutende Maßnahme mit starken Auswirkungen auf das Gebiet dar.
Humanitäre Korridore:Das Projekt der Humanitären Korridore (HC) der FCEI ist ein Programm zur sicheren und legalen Umsiedlung von Migrant:innen, das auf der Beteiligung von Solidaritätsnetzwerken und einem Patenschaftsmodell basiert und sich an schutzbedürftige Personen richtet, die mit hoher Wahrscheinlichkeit Anspruch auf internationalen Schutz haben. In Italien werden die humanitären Korridore durch eine Vereinbarung zwischen Organisationen der Zivilgesellschaft und den zuständigen Regierungsbehörden (Innen- und Außenministerium) umgesetzt. Derzeit gibt es drei aktive Humanitäre Korridore: aus dem Libanon für syrische Flüchtlinge, aus dem Iran und Pakistan für afghanische Flüchtlinge und Evakuierungen aus Libyen (das auch Begünstigte aus Niger einschließt).
Eine Beobachtungsstelle befindet sich seit Anfang 2014 auf Lampedusa und hat die Grenze im Blick. Sie überwacht die Ankünfte, die Bedingungen der Erstaufnahme und die Auswirkungen der Geflüchteten auf die lokale Bevölkerung, unterhält Beziehungen zu Inselbewohnern, Verbänden und lokalen, regionalen und nationalen Institutionen, arbeitet mit der katholischen Kirchengemeinde der Insel zusammen und fördert den Aufbau nationaler und internationaler Netzwerke, um das Bewusstsein für das Thema der Migration im Mittelmeer zu schärfen. Die MH-Beobachtungsstelle ist Mitglied des "Solidaritätsforums Lampedusa", das sich für die Erstaufnahme am Favaloro-Pier einsetzt, wo die aus dem Meer geretteten Migranten an Land gehen. Konkret bedeutet dies: Die Beobachtungsstelle bietet lebensnotwendige Güter wie Wasser, Lebensmittel, heißen Tee, Wärmedecken und Kinderspiele an; sie sammelt Lebensgeschichten und Zeitzeugen unter denen, die an den Küsten anlanden; sie arbeitet in einem Netzwerk mit lokalen Akteuren zur Förderung und zum Schutz der Menschenrechte; das Personal wird bei Bedarf mobilisiert, um Notsituationen zu bewältigen, wie im Fall der Tage vom 11. und 20. September 2023, als 14.000 Menschen in Lampedusa anlandeten und das Hot-Spot-Aufnahmesystem völlig überforderten. Während dieses Ereignisses übernahm die Beobachtungsstelle die Rolle der Koordinierung für die Solidaritätsaktionen, die spontan unter den Inselbewohnern entstanden, darunter die Verteilung von Spenden von Restaurantbesitzern, Ladenbesitzern und Bürgern und das Sammeln und Verteilen anderer grundlegender Güter und Notwendigkeiten.
Das Haus der Kulturen ist eine Aufnahmeeinrichtung, die im Dezember 2014 in Scicli in der Provinz Ragusa eingerichtet wurde, um Menschen in besonders schutzbedürftiger Lage wie unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, alleinstehende Frauen, schwangere, Frauen mit minderjährigen Kindern und Familien mit besonderen gesundheitlichen Bedürfnissen aufzunehmen, die auf dem Seeweg über den nahe gelegenen Hafen von Pozzallo gekommen waren. In den letzten Jahren hat das Haus der Kulturen vor allem Menschen aufgenommen und untergebracht, die über die humanitären Korridore aus dem Libanon und aus Libyen kamen.
Sie können mir Ihrer Spende die Arbeit von Mediteranean Hope unterstützen. Dazu können Sie spenden über das Spendenkonto der Evangelischen Kirche von Westfalen.
Spendenkonto
Evangelische Kirche von Westfalen
DE28 3506 0190 2000 2000 29
Als Verwendungszweck geben Sie bitte an:
SOS Rosarno für eine direkte Unterstützung der Arbeitsmigranten
Dambe So für eine direkte Unterstützung des Hauses der Würde
MH für die Unterstützung der Arbeit mit Geflüchteten in Italien und Europa insgesamt.