Lutherkirche in Altena nach Brand wieder renoviert
»Gott sei Dank«
»Tut mir auf die schöne Pforte, führt in Gottes Haus mich ein«. Kaum eine andere Liedstrophe wäre wohl besser geeignet gewesen zum feierlichen Einzug in die frisch renovierte Lutherkirche in Altena.
Vor fast zwei Jahren, im Mai 2015, hatte ein Brand die Kirche zerstört, nachdem sie erst im Jahr 2007 umfassend renoviert worden war. Am Sonntag versammelten sich rund 600 Gäste bei strahlender Sonne und blauem Himmel auf dem Kirchplatz., um die Wiedereröffnung zu feiern.
Laut singend zogen sie gemeinsam in die Kirche ein, nachdem sich die Pforten geöffnet hatten. Pfarrerin Merle Vokkert hätte wohl »am liebsten Luftsprünge gemacht« vor lauter Freude, endlich wieder in der Kirche Gottesdienst feiern zu können. Und mit dieser Freude war sie sicher nicht allein.
Dankbar
Der Gottesdienst stand ganz im Zeichen des Dankes. »Gott sei Dank« war immer wieder zu hören von allen, die unmittelbar und mittelbar mit der Brandbekämpfung und der Renovierung zu tun hatten. »Gott sei Dank« ist niemand beim Brand verletzt worden, gab es viele Freunde und hilfreiche Unterstützungen, gab es unkomplizierte Zwischenlösungen, konnte alles gerettet oder wiederhergestellt werden. Besonders dankbar war die Gemeinde für die Unterstützung der anderen Glaubensgemeinschaften in der Stadt. Und einen besonders kräftigen Applaus gab es für die vielen freiwilligen Helfer der Feuerwehr und für die beiden Damen, die den Brand entdeckt hatten und ohne die alles viel noch schlimmer ausgegangen wäre.
Superintendentin Martina Espeloer brachte, passend zur neuen Kirche, die neue revidierte Lutherbibel für das diesjährige Reformationsjubiläum vorbei.
Ein passender Moment, befand sie - die neue Lutherbibel im Jahr 2017 in der neuen Lutherkirche.
Begleitet wurde der Gottesdienst von den beiden Kantoreien der Gemeinde, vom Kantor Johannes Köstlin an der völlig überarbeiteten Orgel, von Anja Sackenheim und vom Blasorchester Altena, das mit seinen klangvollen Instrumenten die Kirche wieder endgültig zum Leben erweckte.
Nach dem Gottesdienst gab es für alle Interessierten noch Erklärungen von den Handwerkern und einen kleinen Vortrag von der Architektin Ossenberg-Engels. Bei einer Engelsführung erfuhren rund 50 teilnehmenden Besucher mehr über die 29 Engel in der Kirche. Bevor der Tag mit einem Abendsegen endete, erkundeten immerhin noch 30 Gäste die Kirche mit Kerzen. Und bewiesen damit, dass die Lutherkirche nicht nur der Mittelpunkt der Stadt, sondern auch Heimat ist.