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Präses Annette Kurschus begleitet als Schirmherrin den 5. Ökumenischen Pilgerweg auf der Etappe durch Bielefeld

„Geht doch!“ ist Aufforderung und Ermutigung zum Klimaschutz

MedienINFO 53/2021

Der 5. Ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit von Polen nach Glasgow hat am Montag (20.09.) Bielefeld erreicht. Präses Annette Kurschus, leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW), begleitete die Pilgergruppe auf dem Hermannsweg. Der Teutoburger Wald ist für die Pilger zugleich einer der Schmerzensorte auf ihren Etappen durch Ostwestfalen und Lippe, denn Dürre und Borkenkäfer haben an vielen Stellen tote Bäume hinterlassen.

„Der Klimawandel zeigt auch hier bei uns deutliche Spuren. Dass Sie sich auf den Weg gemacht haben, ist daher mehr als ein symbolisches Zeichen“, begrüßte die Präses die Pilgergruppe. Das Motto „Geht doch!“ sei Aufforderung und Ermutigung zugleich, beim Klimaschutz voran zu gehen. Annette Kurschus, stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), ist Schirmherrin des Klimapilgerwegs. Die gemeinsamen Kilometer nutzte sie zum Austausch über die Erfahrungen und Erlebnisse der Pilgerinnen und Pilger.

Rosanna Brusadelli aus Zug in der Schweiz, die schon alleine nach Jerusalem gepilgert ist, schätzt die ökumenische Zusammensetzung der Gruppe. „Gerade beim Thema Klimagerechtigkeit ist es wichtig, dass sich die Kirchen gemeinsam auf den Weg machen“, sagt sie. Das zeigt sich auch am Wegesrand: Elf Ordensgemeinschaften aus dem Erzbistum Paderborn halten parallel zum Pilgerweg durch OWL 25. Gebetstage für Klimagerechtigkeit ab. In der Lippischen Landeskirche war die Gruppe am Wochenende von Vinsebeck (Steinheim) nach Detmold gelaufen, wo Landessuperintendent Dietmar Arends sie mit einer Andacht in der evangelisch-reformierten Kirche Hiddesen weiter auf den Weg nach Oerlinghausen schickte.

Die Etappe von Oerlinghausen nach Bielefeld war eigentlich als erholsamer Tag gedacht, doch der Weg zum Klimaschutz ist zuweilen steil und steinig, was ein ungeplanter Umweg am Montagmorgen deutlich machte. Mit mehr als einer Stunde Verspätung kamen die 29 Teilnehmenden schließlich zum Mittagessen im Bielefelder Citykloster an. Am Dienstag geht es weiter nach Marienfeld.

„Wir sind Teil der Schöpfung“ 

Von Ostwestfalen und Lippe bleibt noch ein weiterer Schmerzensort im Gedächtnis, wie die Pilgerinnen und Pilger berichteten: das 1994 stillgelegte Kernkraftwerk Würgassen in Beverungen im Kreis Höxter, das nicht zurückgebaut wird, sondern als zentrales Eingangslager für das Endlager Konrad genutzt werden soll. Kraft tankten die Teilnehmenden hingegen an den Externsteinen und im Lebensgarten Amelunxen. „Das Besondere am Klimapilgerweg ist, dass es keine rein spirituelle Wanderung ist, sondern dass damit eine Botschaft verbunden ist, dass etwas in Bewegung kommt“, sagte Präses Kurschus. „Wir sind Teil der Schöpfung und davon abhängig, dass diese Erde geschützt wird.“ Die Kirchen müssten ihre gesellschaftliche Relevanz nutzen und beim Klimaschutz vorangehen.     

Der 5. Ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit führt seit dem 14. August vom polnischen Zielona Góra bis ins schottische Glasgow zur dortigen Weltklimakonferenz, wo die Gruppe am 29. Oktober ankommen will. Er wird von evangelischen Landeskirchen, katholischen Bistümern und kirchlichen Hilfswerken getragen. Auch kirchliche Organisationen in Polen, den Niederlanden, England und Schottland unterstützen das überregionale europäische Projekt. Koordiniert wird der 5. Ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit durch die Geschäftsstelle im Institut für Kirche und Gesellschaft der Evangelischen Kirche von Westfalen. Jede und jeder kann die Anliegen des Klimapilgerwegs unterstützen und mitpilgern.

Klimaaktionstag 24. September 2021

Die Evangelische Kirche von Westfalen ruft zur Beteiligung am Klimaaktionstag von „Fridays for future“ am Freitag, 24. September, auf.
„Wir müssen jetzt entschlossen handeln, damit die Jugendlichen heute und die künftigen Generationen nicht ihrer natürlichen Lebensgrundlage beraubt werden“, sagt Präses Annette Kurschus, leitende Theologin der EKvW. Sie kündigte an, dass die nächste Landessynode im November über verbindliche Vereinbarungen beraten werde, um als Gesamtkirche klimaneutral zu werden, vom Landeskirchenamt bis in die einzelnen Gemeinden. „Die Klimakrise erfordert eine Umkehr, und zwar jetzt. Der Klimaaktionstag am Freitag ist eine Gelegenheit, hierfür einzutreten“, so Kurschus.

Die Evangelische Kirche von Westfalen setzt sich in ihrer täglichen Arbeit für die Chancengleichheit zukünftiger Generationen ein. Um genau diese Jugend und um genau diese Zukunft geht es am 24. September auf Klimaktionen in ganz Deutschland. Aus diesem Grund unterstützt auch das Institut für Kirche und Gesellschaft (IKG) die Aktion von Fridays for Future.
Auftakt des Aktionstages in Dortmund ist eine Klima-Andacht von Christinnen und Christen. Sie findet um 15.30 Uhr an der Heilig-Kreuz-Kirche in der Kreuzstraße statt und bildet den Startpunkt für eine der anschließenden Laufdemos. Eine Übersicht über alle Orte und -termine gibt es auf der Seite von Fridays for Future.

Um die Teilnahme zu dokumentieren, freut sich das IKG, wenn die Teilnehmenden eine Fotoaktion unterstützen, die im Fachbereich Umwelt + Soziales organisiert wird. Dabei sollen sich diejenigen, die beim Klimaktionstag dabei sind, mit Schildern fotografieren, die zusammen eine Strophe des Liedes „Die Erde ist des Herrn“ ergeben. Mit dieser Aktion kann die EKvW eine starke Präsenz zeigen. Mehr Informationen auf der Seite www.kircheundklima.de.

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