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EKvW-Delegation macht aufmerksam auf tödlichen Konflikt im Ostkongo

Besuch eines Flüchtlingslagers in Goma

Im Ostkongo wird ein tödlicher Konflikt unter Beteiligung nahezu aller Staaten des globalen Nordens ausgetragen – es geht dabei um wertvolle Bodenschätze.

Die Rebellenarmee M23 wird intensiv durch Ruanda unterstützt und versucht gegenwärtig, einen Belagerungsring um die Zweimillionenstadt zu legen, um den wichtigen Nachschub an Lebensmitteln dorthin zu unterbinden. Tausende sind auf der Flucht und haben vielerorts ihre erntereifen Felder zurücklassen müssen. 

Auf ihrer Reise durch den Ostkongo besuchten Landeskirchenrat Dr. Albrecht Philipps und Pfarrer Martin Domke nun ein großes Flüchtlingslager mit 67.000 Menschen in Goma, der Provinzhauptstadt des Nord-Kivu, um sich selbst ein Bild von dem öffentlich zu wenig beachteten Konflikt und den Lebensumständen vor Ort zu machen. In einem Gespräch mit der deutschen Journalistin Judith Raupp, die seit zwölf Jahren in Goma lebt, erfuhren sie dabei viel über die Hintergründe. „Es ist unglaublich schwer, diese Thematik in deutschen oder europäischen Medien überhaupt unterzubringen, das interessiert einfach niemanden mehr“, so Judith Raupp. Wie fast überall, ist es die völlig unbeteiligte Zivilbevölkerung, die die Folgen zu tragen hat. Diese Menschen sind größtenteils sich selbst überlassen, von der internationalen Gemeinschaft vergessen, die gleichzeitig massiv von der Ausbeutung der Bodenschätze profitiert.  

Die Partnerkirche der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW), die Baptistenkirche in Zentralafrika (CBCA), interveniert mit ihren Mitteln, die unter anderem aus Westfalen kommen, um vor allem Kinder in ihrem Elend aufzufangen und mit ihnen die traumatischen Erlebnisse des Krieges und der Flucht zu überwinden. Der beeindruckende Einsatz von Freiwilligen in diesem Programm ermutigte Dr. Albrecht Philipps unmittelbar zu einem weiteren Angebot an Soforthilfe in Höhe von 5.000 Euro. 

Der Besuch der beiden westfälischen Kirchenleute in der Partnerkirche bringt zum Ausdruck, dass die Evangelische Kirche von Westfalen der öffentlichen Ausblendung aktiv begegnet und die Zustände im Ostkongo sichtbar machen möchte. Weitere Hilfen angesichts der dramatischen Flüchtlingslage im Ostkongo wollen Dr. Albrecht Philipps und Martin Domke auf den Weg bringen. Es mag der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein sein, was die Finanzmittel angeht. Aber die Freude über den ungebrochenen Zusammenhalt war überall deutlich zu spüren.  

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