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Humanitäre Korridore

24 syrische Familien werden in Fiumicino gefeiert

In einer Atmosphäre der Emotionen und des Feierns sind am Montag, 29. Februar, 24 syrische Familien am Flughafen von Fiumicino angekommen. Möglich war dies dank des Pilotprojekts der humanitären Korridore.

Es wird durch den Bund Evangelischer Kirchen in Italien (FCEI), die Gemeinschaft von Sant’Egidio und den Vorstand der Waldenser, in Abstimmung mit dem Außen- und Innenministerium gefördert.

Die Familien – etwa 93 Menschen, darunter 41 Minderjährige, die als besonders gefährdet angesehen werden – kamen mit einem planmäßigen Flug aus dem Libanon. Ein Visum von der italienischen Botschaft in Beirut wegen humanitärer Gründe hat es möglich gemacht.

Italiens Außenminister Paolo Gentiloni war der erste, der die Flüchtlinge bei der Pressekonferenz am Flughafen begrüßte. Er dankte allen, die den humanitären Korridor möglich gemacht hatten: »Um das Problem der Einwanderung anzugehen ist es notwendig, eine Reihe verschiedener Aktionen einzurichten, darunter die humanitären Korridore.« Diese Korridore seien eine Botschaft, um Europa daran zu erinnern, dass Mauern nicht die Lösung für diese Einwanderungskrise sind, so der Minister.

Pfarrer Luca Maria Negro, Präsident des FCEI, unterstrich das Neue dieses Projekts: »Die Idee«, so Negro, »entstand innerhalb des FCEI-Projekts Mediterranean Hope, das 2014 mit einer Beobachtungsstelle für Migration auf Lampedusa begann. Als wir das Meer beobachteten, das viele Menschen zu überqueren versuchten, wurde uns klar, dass es eine Art Wasserwüste ist. Und wir dachten an Jesaja 40: ›In der Wüste bereitet dem Herrn den Weg‹. Wir sind diesem Ruf gefolgt, einen Weg zu bereiten für diejenigen, die vor Krieg und Armut fliehen.«

Marco Impagliazzo, Präsident der Gemeinschaft von Sant’Egidio, hieß die syrischen Familien herzlich willkommen und betonte, dass heute »ein schönes Bild von Italien gezeichnet wurde, basierend auf Solidarität und den Rechten, die einige der Grundsätze Europas darstellen. Diese erste Gruppe von Familien zeigt, dass es möglich ist, die Ankunft von Flüchtlingen auf unserem Kontinent sicher und mit Menschlichkeit zu gestalten. Dies soll auch ein Vorbild werden für die europäischen Länder, die sich damit abmühen, diejenigen zu begrüßen, die vor dem Krieg fliehen.«

»Heute ist ein Tag zum Feiern, ein Tag der Freude«, sagte Paolo Naso vom Vorstand der Waldenser. »Dieses Projekt ist ein Beispiel dafür, wie die Zivilgesellschaft gemeinsam mit den zuständigen Behörden eine konkrete Antwort gibt auf das Drama so vieler Flüchtlinge. Das ist das Europa, das wir wollen: Eine Gemeinschaft, die keine Mauern, sondern Brücken baut.«

Nach der Pressekonferenz brachen die syrischen Familien zu verschiedenen Unterkünften auf, wo sie durch die vorhandenen Strukturen der Förderer des ökumenischen Projekts unterstützt werden. Der FCEI hat das »Casal Damiano« eingerichtet, ein Auffanglager für 23 Menschen in der Nähe von Aprilia (Latina). Fünf weitere Menschen werden in Regello (Florenz) empfangen, im Zentrum der waldensischen Kirche »Casa Cares«.

Die Waldenser-Kirche und die methodistische Kirche haben das Projekt der humanitären Korridore mit Mitteln aus der Mandatssteuer (l’otto per mille) unterstützt.

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