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Abschiedsfest von einem zauberhaften Studienort

Von Hogwarts und Herford

Was für Harry Potter und Hermine die Schule für Zauberei in Hogwarts, das war über Jahrzehnte für Studierende der Kirchenmusik die Hochschule in Herford. So jedenfalls verglich Lina Schopen, die gerade ihre Bachelorprüfung in Herford abgelegt hat, die beiden magischen Studienhäuser.

Und so wie Harry Potter seinem Hogwarts die Treue hielt, so würden es auch die Herforder Studierenden tun, bekannte die Absolventin in ihren Abschiedsworten vor den Festgästen. Beim großen Abschiedsfest für den Standort Herford hielt sie nach Prorektorin Dorothea Ohly-Visarius eine besinnliche Rückschau auf das gemeinsame Studiendomizil der vergangenen Jahre. Ohly-Visarius hatte als Professorin die Ausbildung in Herford seit vierzig Jahren mitgeprägt.

Vorausgegangen waren bei bestem Sommerwetter zahlreiche Aktivitäten, bei denen sich Lehrende, Studierende und Gäste von der traditionsreichen Villa verabschieden konnten. Den Anfang machten die Bläser der Hochschule unter freiem Himmel. Es folgte ein liturgischer Impuls, gespickt mit vielfältigen musikalischen Elementen, den Landeskirchenrat Jochen Arnold gestaltete.

Alle Räume der Herforder Villa und ihrer Nebengebäude standen offen, um von den Gästen in Augenschein genommen zu werden. Für manche von ihnen war es der erste Besuch in Lehr- und Übungsräumen mit Orgeln, Cembalo und anderen Instrumenten. Andere kamen hierher zurück, freuten sich an eigenen Erinnerungen oder stellten nur leichte bauliche Veränderungen an ihrem alten Lernort fest. Auch der Präsident der Direktorenkonferenz der deutschen Kirchenmusikhochschulen, Hans-Jürgen Wulf, war an seinen früheren Studienort zurückgekehrt. Wulf, heute Landeskirchenmusikdirektor in der Nordkirche, überbrachte ein Grußwort der EKD.

Wer mochte, konnte im Noten- und Bücherarchiv stöbern und gegen einen kleinen Obolus alte Druckwerke mit nach Hause nehmen. Auch für manches Übungsinstrument durften Besucher*innen ihr Interesse zum späteren Kauf anmelden. Für Geschichtsbegeisterte lagen Chroniken der vergangenen Jahrzehnte aus. Und bei Speisen und Getränken vom Buffet fanden sich in Garten und Hof überall kleine Gruppen zum Plaudern zusammen.

Genießen konnten die Abschiedsgäste Chormusik vom Herforder Hochschulchor und der Westfälischen Kantorei, deren langjähriger Leiter Hildebrand Haake besonderen Beifall fand - beim Publikum wie auch bei den eigenen Sänger*innen der Chöre. Der Tag endete schließlich mit einem Semesterabschlusskonzert. Studierende aus beiden Studiengängen – Absolvierende der klassischen und der popularmusikalischen Ausbildung, zeigten ihre Künste – und musizierten am Ende auch gemeinsam für das Publikum.

Zu Ende ging ein sorgsam vorbereiteter Tag des gemeinsamen Feierns, bei dem sich Wehmut und Melancholie mit Fröhlichkeit und Zukunftsfreude zu einem wohlklingenden Medley mischten. Hochschulrektor Jochen Kaiser und sein Team richtete zusammen mit allen Beteiligten den Blick in der Rückschau zugleich auf die Zukunft am neuen Standort in Witten. Dort werden ab dem kommenden Semester die beiden Sparten der westfälischen Hochschule für Kirchenmusik – die klassische Kirchenmusikausbildung, die bisher in Herford erfolgte, und der Studiengang für Popularmusik, der auch heute schon in Witten untergebracht ist, - ihre neue, gemeinsame Heimat haben.

So lud das Hochschulteam denn auch bei der Abschiedsfeier schon für das nächste Fest ein: der gemeinsame Neubeginn am Standort Witten soll am 6. Oktober gefeiert werden. Dafür hat unter anderen auch die Präses der Ev. Kirche in Westfalen, Adelheid Ruck-Schröder, schon ihr Kommen zugesagt.

In Witten, so der Plan, soll dann mit neuem Konzept und aufeinander abgestimmten Curricula die althergebrachte, strenge Trennung von klassischer und popularer Kirchenmusik überwunden werden. Beide Musiksparten, da ist Rektor Jochen Kaiser überzeugt, können sich gegenseitig befruchten. Der magische Geist von Herford zieht in jedem Fall mit im neuen Domizil ein.

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