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Neue Beauftragte für den Umgang mit Verletzungen der sexuellen Selbstbestimmung

Externe Expertise für eine Schlüsselposition

MedienInfo 02/2025

Die Kriminologin Dr. Charlotte Nieße hat im Januar den Posten der Beauftragten für den Umgang mit Verletzungen der sexuellen Selbstbestimmung im Landeskirchenamt angetreten. Damit übernimmt sie Aufgaben von Kirchenrätin Daniela Fricke, die in die Militärseelsorge in Münster gewechselt ist.

Die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) setzt mit der Kriminologin auf eine hochqualifizierte Expertin und zugleich einen unvoreingenommenen und unparteiischen Blick auf vorhandene Strukturen und Prozesse. Die Tatsache, dass die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche von Westfalen sie als Kriminologin mit externer Expertise für diese zentrale Position ausgewählt habe, beweise die Ernsthaftigkeit, mit der die Präventions- und Interventionsarbeit sowie der andauernde Aufarbeitungsprozess betrieben werde, wertet Charlotte Nieße selbst ihre Beauftragung.

Ihre fachliche Expertise erlangte die aus dem Münsterland stammende Nieße im Studium der Kriminologie an der Cambridge University in Großbritannien. 2022 schloss sie Ihre Promotion an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster ab. Anschließend arbeitete sie an verschiedenen Präventionsprojekten mit, die in Wissenschaft und Praxis angesiedelt waren.

Bei der Westfälischen Landeskirche bedeutet ihr Dienstbeginn auch den Abschluss einer Umstrukturierung der zuständigen Stabsstelle, der auch die Fachstelle Prävention und Intervention zugeordnet ist. Während die Theologin und Seelsorgerin Dr. Britta Jüngst seit Oktober 2024 als externe Mitarbeiterin die Aufgabe der Ansprechstelle für Betroffene wahrnimmt, leitet Dr. Charlotte Nieße die Stabs- und Fachstelle und verantwortet den fachlichen Rahmen sowie die Weiterentwicklung der EKvW in den Bereichen Prävention, Intervention, Anerkennung und Aufarbeitung.

Dabei setzt die Stabs- und Fachstelle auch weiterhin auf die Kooperation mit den benachbarten Landeskirchen, der EKD und der Diakonie sowie auf interdisziplinären Austausch, regelmäßige Evaluation, ständige Qualitätsprüfung der eigenen Arbeit und die Anpassung an aktuelle Entwicklungen.

Charlotte Nieße ist sich der Verantwortung mehr als bewusst: „Es ist innerhalb der Kirche als großer Institution mit sehr vielen Verantwortungen, mit sehr vielen Mitarbeitenden umso wichtiger, dass das Thema weiter angegangen wird. Und ich möchte gerne meinen externen Blick, meine Erfahrung mit Präventionsarbeit einbringen, um einen neuen Blickwinkel und neue Ansätze zu erarbeiten.“ Besser zu werden in der Präventionsarbeit, klarer und entschiedener in der Intervention und dezidierter in der Aufarbeitung vorzugehen: Das versteht Nieße als ihren Auftrag.

Der Theologische Vizepräsident der EKvW, Ulf Schlüter, freut sich, die promovierte Kriminologin für die Leitung der Fachstelle gewonnen zu haben. „Ich bin davon überzeugt, dass die wissenschaftliche und praktische Expertise von Charlotte Nieße der EkvW weitere Fortschritte im Kampf gegen Machtmissbrauch und sexualisierte Gewalt in der Kirche ermöglichen wird,“ so der Leitende Geistliche der westfälischen Landeskirche.

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