Von Impulsen, Debatten, Begegnungen und Zusammenhalt in Hannover
Westfälische Eindrücke vom Kirchentag 2025
Das war er, der 39. Deutsche Evangelische Kirchentag in der niedersächsischen Hauptstadt Hannover. Das Motto „mutig – stark – beherzt“ war nicht nur auf den leuchtenden Kirchentagsschals zu sehen, sondern auch deutlich spürbar auf den Straßen Hannovers und erlebbar bei Gottesdiensten, Bibelarbeiten, politischen Debatten, Konzerten und allen anderen Zusammenkünften.
80.000 Besucher*innen kamen mit Ticket nach Hannover und nutzten das bunte und vielseitige Programm. Den Abend der Begegnung besuchten sogar 150.000 Menschen. Freitagabend trat der bekannte Reggae-Künstler Gentleman bei einem Open-Air-Konzert für Demokratie und Zusammenhalt auf dem Platz der Menschenrechte vor dem Neuen Rathaus auf und begeisterte 20.000 Zuschauer. Auch Vertreter der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) gestaltete an vielerlei Stellen das einmalige Glaubens-, Kultur- und Musikfestival mit.
So gestalteten Simone Osterhaus und Bianca Rolf vom Kompetenzzentrum Ehrenamt der EKvW gemeinsam mit Kolleg*innen zweier anderer Landeskirchen einen Stand auf dem Markt der Möglichkeiten. Unter dem Motto „Ehrenamt. Das ist die Krönung“ nutzten sie die Möglichkeit, sich bei den rund zwei Millionen ehrenamtlich Engagierten in den christlichen Kirchen zu bedanken. Ein Thron lud dazu ein, sich selbst eine Krone aufzusetzen und ein Selfie davon zu schießen (Weitere Eindrücke bei Instagram).
Ebenfalls mit einem Stand auf dem Markt der Möglichkeiten war die Westfälische Hochschule für Kirchenmusik vertreten – hier konnten Besucher*innen auf einer großen elektronischen Orgel sich selbst an Tasten und Manualen ausprobieren, während Professorin Christiane Michel-Ostertun auf der Marktbühne des benachbarten EKD-Stands die Orgel kunstvoll zum Klingen brachte und zum Mitsingen animierte.
Musik spielte auch bei der außergewöhnlichen Bibelarbeit von Landeskirchenrat Prof. Jochen Arnold zur Ostergeschichte eine Rolle. Arnold verband eindrücklich Wort und Musik, um auf diese Weise zur österlichen Hoffnung und zum „Mut zum Aufbruch“ aufzufordern.
Der Jugendchor 5nach5 und die Jugendkantorei aus Iserlohn unter der Leitung der Kirchenmusikdirektor*innen Ute und Hanns-Peter Springer begeisterten eine mit mehreren tausend Menschen vollbesetzte Messehalle. Beim Offenen Singen leiteten sie die Besucher*innen zum Mitsingen an und brachten die Halle sogar zum gemeinsamen Performen von vierstimmigen Chorsätzen. Bei „Dona nobis pacem“, „We shall overcome“ und der Segensbitte „Bewahre uns Gott“ war Kirchentagsstimmung garantiert.
Für alle Teilnehmenden, Repräsentierenden der Kirchen und Vereine, alle Ehrenamtlichen und Initiator*innen war spürbar, dass der Kirchentag mehr als nur fünf Tage Großveranstaltung gewesen ist. Der Kirchentag gibt Impulse für verantwortliches Handeln und setzt Themen, die bewegen. Der Kirchentag bringt Menschen zusammen, die sich im Glauben stärken und über die wichtigsten Fragen der Zeit austauschen. Geschichten davon, zahllose davon hier gar nicht erwähnte, nahmen hunderte Menschen am Sonntagabend mit nach Westfalen. Und können sicherlich lange davon zehren.