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Von Berlin nach Dortmund: Der Weg zum Kirchentag 2019 ist symbolisch eröffnet

»Wenn es den Kirchentag nicht gäbe, müsste man ihn erfinden«

Er ist 1,80 Meter lang, rund und aus Ahornholz: der Staffelstab des Deutschen Evangelischen Kirchentages, der am Samstag (27.5.) in Berlin übergeben wurde. Damit ist der Weg zum Dortmunder Kirchentag 2019 symbolisch eröffnet.

Viele Hände waren an der Übergabe beteiligt: Die westfälische Präses Annette Kurschus übernahm den Stab vom Berliner Bischof Dr. Markus Dröge; Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau und der künftige NRW-Ministerpräsident Armin Laschet von Michael Müller, dem Berliner Regierenden Bürgermeister; der soebengewählte Präsident des Dortmunder Kirchentages, Hans Leyendecker, vonseiner Vorgängerin Dr. Christina Aus der Au.

Annette Kurschus erinnerte an die Kirchentage in Dortmund 1963 und 1991, vor denen der Kirchentag jeweils in Berlin war. Vor dem Kirchentag 1963 wurde die Berliner Mauer gebaut, vor dem von 1991 ist sie gefallen.
Nun folgt erneut Dortmund auf Berlin - »Man darf gespannt sein, welche Mauern diesmal fallen.« Die leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen wies auf die starke Zuwanderung hin, die Dortmund prägt.Die allermeisten Menschen im Ruhrgebiet seien sehr offen. Wie sich die Kirche in einer Gesellschaft mit solcher Zuwanderung verändert, sei aktuell spürbar und werde auch künftig ein wichtiges Thema bleiben. »Das ist eine Herausforderung und Chance, die wir in unseren Gemeinden schon jetzt merken.« Kurschus versprach: »Wir werden gute Gastgeber sein -nicht allein Dortmund, sondern ganz Westfalen mit seinen verschiedenen Regionen.«

Armin Laschet betonte, dass Nordrhein-Westfalen den Kirchentag parteiübergreifend unterstützt. »Das ist ein Ereignis für das ganze Land. Wenn es den Kirchentag nicht gäbe, müsste man ihn erfinden, weil er die Diskussionsprozesse in Gang setzt, die wir dringend brauchen.»Kirche müsse sich einmischen, sagte der CDU-Politiker, denn: »Die christliche Botschaft betrifft die ganze Welt. Diese Botschaft ist das Beste, was man der Welt anbieten kann.«

Auch Oberbürgermeister Ullrich Sierau bekannte sich uneingeschränkt zur Unterstützung des Kirchentages. Im Stadtrat hatte es durchaus Gegenwind gegen die Mitfinanzierung durch die Stadt gegeben – »Gegenwind gibt uns Auftrieb«, meinte Sierau dazu. Der Kirchentag sei »eine Chance, unsere Sicht auf die Welt zu diskutieren. Dafür biete Dortmund als die »nachhaltigste Großstadt überhaupt« beste Chancen – eine Stadt des Strukturwandels weg von Kohle und Stahl, »eine Stadt der Teilhabe«.

Ulf Schlüter, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Dortmund, möchte von Berlin die Erfahrung umsetzen, dass ein Kirchentag nur funktioniert, »wenn eine riesige Gruppe von Menschen mitmacht und gut zusammenarbeitet«. Er verschwieg nicht, dass es in Dortmund eine aggressive Nazi-Szene gibt – »eine kleine Gruppe, mit der wir uns schon lange auseinandersetzen«. Auch für Albert Henz, Vizepräsident der westfälischen Landeskirche, ist es wichtig, dass Themen wie Armut oder das Miteinander verschiedener Religionen auf dem Programm des Dortmunder Kirchentages stehen. (Pressemitteilung 46/2017)

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