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(Un-)Ruhestand: Nach 32 Jahren im Landeskirchamt freut sich Rolf Otremba jetzt auf Eisenbahn und Enkelkinder

Weichen werden künftig auf dem Dachboden gestellt

Für Rolf Otremba (65) gab es am 1. September gleich zwei Anlässe zum Feiern: sein 50-jähriges Dienstjubiläum und den (Fast-)Eintritt in den Ruhestand.

In einer kleinen Feierstunde würdigte Präses Annette Kurschus zum Abschied die langjährigen Verdienste des stellvertretenden Verwaltungsdirektors und erinnerte mit einem Augenzwinkern auch an den Beginn seiner kirchlichen Laufbahn, die 1988 mit einem Brief ans Landeskirchenamt (LKA) begann: „Es war eine vorsichtige Anfrage, die Sie am 2. April 1988 – zu diesem Zeitpunkt waren Sie Stadt-Oberinspektor bei der Stadt Bielefeld – an das Landeskirchenamt richteten: Sehr geehrte Damen und Herren, da ich an einem Wechsel in das Landeskirchenamt interessiert wäre, möchte ich hiermit anfragen, ob bei Ihnen jetzt oder in absehbarer Zukunft Stellen des gehobenen Dienstes zu besetzen sind… .“ Und ja – sie waren es.

Sechs Wochen später kam das positive Antwortschreiben, ein knappes halbes Jahr darauf der Wechsel an den Altstädter Kirchplatz 5. Und dort warteten schon einige seiner ehemaligen Kollegen von der Stadt auf ihn, darunter Achim Brinker, Reinhold Huget und Wolfgang Voigt. Vier Karrieresprünge (vom Landeskirchen-Oberinspektor bis zum LK-Oberverwaltungsrat) hat er gemacht und vier Präsides (Hans-Martin Linnemann, Manfred Sorg, Alfred Buß und Annette Kurschus) an der Spitze des Hauses erlebt. Sich mit Angelegenheiten der Kirchenkreise, dem kirchlichen Wahlrecht, Siegeln und Kirchenbüchern beschäftigt und seit 2000 die ständige Vertretung des Verwaltungsdirektors übernommen.

Kompetenz, Herz und sorgsamer Blick auf die Menschen

Durch ständige Fortbildungen, so Kurschus, habe er deutlich gemacht: „Dies ist nicht nur ein Job für mich, sondern ich will mich in meiner Arbeit weiterentwickeln, neue Anstöße erhalten, meinen Horizont weiten, mir weitere Sachgebiete erschließen – und nicht zuletzt mein Wissen und meine gesammelten Erfahrungen weitergeben.“ Zum Beispiel als Dozent am Studieninstitut für kommunale Verwaltung in Brandenburg. Doch nicht nur fachlich, auch menschlich hinterlässt Rolf Otremba seine Spuren im Landeskirchenamt: „Mit Ihrer freundlichen, hilfsbereiten und mitmenschlichen Art haben Sie die Atmosphäre des Hauses auf positive Weise mitgeprägt“, dankte ihm die Präses. „Sie haben hier nicht nur mit Kompetenz und Umsicht gearbeitet, sondern auch mit Herz und einem feinfühligen und sorgsamen Blick auf die Menschen.“

Wenn Rolf Otremba selbst an seine Zeit im Landeskirchenamt zurückdenkt, erscheinen ihm die 32 Dienstjahre „gar nicht so lange“. Und eigentlich, verrät er schmunzelnd, sei er jeden Tag gern zur Arbeit gegangen: „Es gab nur ganz wenige Tage, an denen ich lieber weggeblieben wäre.“ Zum Beispiel als das LKA um die Jahrtausendwende für einige Monate zur Großbaustelle wurde. Oder als Bielefeld am Morgen der Amtseinführung von Präses Buß – mit Live-Fernsehgottesdienst – im Schneechaos versackte.

Modelleisenbahn, Familienbesuche, Meer und Berge

Am Ende bleiben die schönen Erinnerungen – und der Dank von Präses Annette Kurschus: „Wir danken Ihnen von Herzen für fast 32 Jahre Dienst in diesem Haus. Manches Gleis haben Sie mit gelegt; manche Weiche mit gestellt.“ Apropos Weichen. Die werden künftig zwar nicht mehr im LKA gestellt – dafür aber auf dem heimischen Dachboden. Denn dort wartet die alte Modelleisenbahn aus Kinder- und Jugendtagen darauf, wieder in Betrieb genommen zu werden. Am liebsten mit den Enkelkindern. Zwei sind schon da und ein drittes ist unterwegs. Von Langeweile also keine Spur. Rolf Otremba freut sich auf die neue Freiheit und Zeit für spontane Kurztrips zu den Kindern und Enkelkindern nach Emden und Aachen. Und natürlich auf seine Lieblingsinsel Wangerooge. Aber jetzt geht’s mit seiner Frau erstmal in die Berge nach Südtirol.

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