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Interview mit Tobias Volkmer

Vom Sozialarbeiter, der auszog, um Diakon zu werden

Tobias Volkmer ist Sozialpädagoge und Gemeindepädagoge in der Evangelischen Apostel-Kirchengemeinde Münster und zukünftiger Diakon. Er stand Frank Fischer, dem Referenten für diakonisch-gemeindepädagogische Mitarbeitende und Berufsprofile, Rede und Antwort zu seinem Werdegang, Einflussfaktoren und dem Reiz, Theologie und soziale Arbeit zu verknüpfen.

Tobias Volkmer, Sie haben einen interessanten beruflichen Weg der Weiterbildung hinter sich. Zuerst haben Sie nach Ihrem Start in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit im Jahr 2013 eine Aufbauausbildung als Gemeindepädagoge im Jahr 2018 abgeschlossen. Nun haben Sie noch die Weiterbildung zum Diakon absolviert. Wie sind Sie überhaupt zur evangelischen Kirche gekommen?

Tobias Volkmer: Das ist eine interessante Frage, denn ich komme eigentlich aus der katholischen Kirche. Dort habe ich junge Gemeinde erlebt und war Gruppenleiter. Dadurch entstand in mir der Wunsch, Soziale Arbeit zu studieren, wobei sich aber gleichzeitig eine Distanz zu meiner Herkunftskirche entwickelte. Nach dem Studium bin ich dann in die Offene Kinder- und Jugendarbeit im Ev. Kirchenkreis Münster eingestiegen und hab da erstmals evangelische Kirche erlebt und mich damit auseinandergesetzt.

Wie kam es dann dazu, dass Sie die Zusatzqualifikation in Angriff genommen haben?

Tobias Volkmer: Ich hatte eine Auflage in meinem Arbeitsvertrag und habe darum den Gemeindepädagogischen Grundkurs der Evangelischen Hochschule in Bochum begonnen. Die Begegnung mit den Lehrenden und den Inhalten dieses Grundkurses hat mich dann echt gepackt. Ich war Feuer und Flamme von dem, was ich dort lernen konnte, weil es nicht nur mit meiner Arbeit, sondern mit meiner Einstellung zum Leben und zur Kirche zu tun hatte.

Welche Erfahrungen im Studium und in der Aufbauausbildung waren Ihnen am wichtigsten?

Tobias Volkmer: Mit war am wichtigsten, dass ich theologisch verstehe, was ich tue. Durch Dogmatik, Altes und Neues Testament und die anderen theologischen Fächer bekam ich die Chance, in Kirche mit zu reden und mit zu denken und etwas davon weiterzugeben. Mich reizte die Verbindung von Theologie und sozialem Handeln. Für beides wurde ich nun fachlich qualifiziert.

Sie haben nach Ihrer Aufbauausbildung und dem Abschluss Gemeindepädagogik nun auch noch entschieden, sich als Diakon einsegnen zu lassen und machen dazu nun noch die letzte Prüfung in Bethel. Warum?

Tobias Volkmer: Die Bedeutung des Wissens, des Bescheid Wissens im Rahmen der Theologie hört ja mit einem erreichten Abschluss nicht auf. Ich möchte gerne im Amt des Diakons nicht nur für Jugendliche, wie in meinen bisherigen Arbeitsschwerpunkten, sondern auch perspektivisch für die gesamte Gemeinde Verantwortung übernehmen und das Gelernte einbringen und mich als Person gemeinsam mit anderen interprofessionell und in Teamarbeit zur Gestaltung unserer Kirche beitragen. Dabei hilft mir, das Diakon-Sein und das, was ich zusätzlich darin noch gelernt habe, wie z.B. den Abschluss als Prädikant, der im Rahmen dieser Ausbildung gemacht werden sollte.

Können Sie kurz und bündig sagen, was für Sie Diakon-sein bedeutet?

Tobias Volkmer: Ja, in einem Wort: als Diakon bin ich Übersetzer. Meine Aufgabe ist es sensibel hinzuhören und Themen und Anliegen von Menschen zu verstehen und sie mit dem Evangelium zu verbinden.

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