40 Jahre Evangelisches Erwachsenenbildungswerk Westfalen und Lippe
»Starke und unverzichtbare Stimme in der Bildungslandschaft«
DORTMUND/WESTFALEN - Nordrhein-Westfalens Schulministerin Sylvia Löhrmann hat das Evangelische Erwachsenenbildungswerk Westfalen und Lippe als »starke und unverzichtbare Stimme in unserer Weiterbildungslandschaft« gewürdigt. Es erweise sich als »verlässlicher Partner für das lebensbegleitende Lernen, auch mit Blick auf aktuelle Anforderungen an die Weiterbildung: Ob in den Bereichen Integration oder Grundbildung und Alphabetisierung – das Evangelische Erwachsenenbildungswerk schafft ganzheitliche Angebote, die die gesellschaftliche Teilhabe stärken. Das Land setzt dabei einen zuverlässigen finanziellen Rahmen«, sagte die Ministerin am Freitag (11.12.) in Dortmund zum 40-jährigen Bestehen des Erwachsenenbildungswerkes.
»Bildung als ein Sich-Bewegen, als ein Mitgehen und ein Hingehen; Bildung als ein Über-die-gewohnten-Kästchen-Hinausdenken, Hinausfragen und Hinauslernen: Das ist es, was die Evangelische Erwachsenenbildung auszeichnet«, erklärte Präses Annette Kurschus bei der Jubiläumsfeier. Mutige und kreative Freiheit einerseits einschließlich der dazugehörigen Verbundenheit und Verbindlichkeit andererseits – das beschrieb die leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen als Markenzeichen der Arbeit. Dieses »profiliert religiöse und eben darum plurale Bildungsnetzwerk« sei nicht nur für die Kirche gut, sondern auch für die Zivilgesellschaft und deren Bildungslandschaften. Denn: »Ein Glaube, der sich selbst versteht, der sich verständlich zu machen weiß und der sich mit anderen versteht, ist ein wesentliches Element offener Gesellschaften.« Bildungslust und der Bildungshunger seien von Anfang an Merkmale der Reformation vor 500 Jahren gewesen. Dieser urdemokratische, erwachsenenbildnerische Grundimpuls habe seinen Ursprung in der jedem Menschen gleichermaßen verliehenen Würde.
Das Evangelische Erwachsenenbildungswerk Westfalen und Lippe e.V. (EBW) ist eine vom Land NRW anerkannte Einrichtung der Weiterbildung. Gemeinsam mit regionalen Partnern führt es jährlich mehr als 6.000 Bildungsveranstaltungen durch und erreicht damit rund 120.000 Teilnehmende. Seine Angebote sind offen für alle Interessierten. »Wir wollen Menschen durch lebensbegleitendes Lernen stärken und zur Entfaltung der Persönlichkeit beitragen«, erläutert die Geschäftsführerin, Pfarrerin Antje Rösener. »Wir wollen Fragen der Existenz und des Glaubens klären helfen und zu einem verantwortungsbewussten Zusammenleben in der Gesellschaft befähigen, ebenso zur Bewältigung der Anforderungen der Arbeitswelt.« Das Angebot umfasst unter anderem die Bereiche Religion und Lebensgestaltung, Familie und Erziehung, Gesellschaft und Soziales, Integration. Migration und Sprachen sowie Kultur und Gesundheit.
www.ebwwest.de
Zur Geschichte: Die Tagungsstätte Haus Villigst, die Männerkreise, Akademikertreffen sowie die Evangelische Akademie waren in den Fünfziger Jahren Vorläufer des EBW, das als Evangelisches Erwachsenenbildungswerk Westfalen ab 1962 ein Netzwerk Evangelischer Erwachsenenbildung bildete. 1975 erfolgte die Gründung des Evangelischen Erwachsenenbildungswerks Westfalen und Lippe e.V. Dies war ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu einer professionellen kirchlichen Erwachsenenbildung mit hauptberuflicher pädagogischer Infrastruktur und Regionalstellen in Westfalen und Lippe. Ein Schwerpunkt war bis Mitte der Neunziger Jahre das Fernstudium Erwachsenenbildung, das mehr als 2.000 haupt-, neben- oder ehrenamtliche Mitarbeitende aus unterschiedlichen kirchlichen oder sozialen Einrichtungen absolvierten.