Schöpfungszeit 2021: Kirchen fordern mehr Einsatz für Klimagerechtigkeit
#Schöpfungszeit2021
Vom 1. September bis 4. Oktober sind Christinnen und Christen weltweit aufgerufen, sich für die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen. In dieser Zeit finden bundesweit Veranstaltungen statt und es wird zu Gottesdiensten zum Thema eingeladen.
Erstmals ist zur Schöpfungszeit auch ein Kalender erschienen, der täglich einen Meditationsimpuls gibt. „Gut – genug – gebunden – gerecht – geliebt – gegeben“ lauten die Wochenthemen. Die Idee dazu setzte ein bundesweiter Trägerkreis um, dem auch Annette Muhr-Nelson, Leiterin des Amtes für Mission, Ökumene und Weltverantwortung (MÖWe) der Evangelischen Kirche von Westfalen, angehört. Der Kalender ist in der gedruckter Form bereits vergriffen, steht aber zum Download zur Verfügung.
Der ökumenische Tag der Schöpfung wird am 4. September international mit einer zentralen Feier eröffnet. Dazu laden der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ), die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK) und die ACK in Deutschland gemeinsam mit lokalen Partnern an den Bodensee ein. Das Motto lautet: „Damit Ströme lebendigen Wassers fließen“. Zum Schöpfungstag ist auch ein Gottesdienstheft erschienen.
Zum Auftakt der Schöpfungszeit hat das Ökumenische Netzwerk Klimagerechtigkeit eine Videobotschaft veröffentlicht. Darin fordern acht Bischöfe unterschiedlicher Konfessionen mehr Einsatz für Klimagerechtigkeit. Mit Blick auf die Bundestagswahl am 26. September sollte die nächste Bundesregierung mehr Mut und Entschiedenheit beim Einsatz für Klimagerechtigkeit zeigen. Das Ökumenische Netzwerk Klimagerechtigkeit ist ein Bündnis von rund 80 kirchlichen Institutionen (Landeskirchen, Bistümer, Verbände, kirchliche Einrichtungen, Orden, Werke, Kirchenkreise) aus den Bereichen Umwelt und Entwicklung.
Die Kirchen wollten entschlossen ihren Beitrag für globale Klimagerechtigkeit leisten und dafür auch Verantwortung übernehmen, wie Kirchenpräsident Volker Jung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau betont. Von den politischen Entscheidungsträgern werde erwartet, „dass sie Klimapolitik als Zukunftspolitik gestaltet.“ Dazu zähle, dass Deutschland seine Klimaziele erhöhen müsse, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens noch zu erreichen, ergänzt der Freiburger katholische Erzbischof Stephan Burger.
In der Videobotschaft kommen weitere leitende Geistliche zu Wort, darunter auch Bischof Harald Rückert von der Evangelisch-methodistischen Kirche sowie der griechisch-orthodoxe Erzpriester Radu Constantin Miron, der auch amtierender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland ist.