Westfälischer Altpräses Buß kritisiert Flüchtlingsabwehr in Europa
Reform der europäischen Flüchtlingspolitik gefordert
MÜNSTER - Der frühere Präses westfälischen Kirche, Alfred Buß, hat eine Reform der europäischen Flüchtlingspolitik gefordert. »Von Europa wird eine Politik der Abwehr von Flüchtlingen betrieben, so kann es nicht bleiben«, sagte Buß am Freitag auf der Eine-Welt-Landeskonferenz in Münster. Er verwies auf die Schicksale von Flüchtlingen im Mittelmeer.
Anfang des Monats war es erneut im südlichen Mittelmeer zu einer Flüchtlingstragödie gekommen. Die italienische Küstenwache rettete 50 Seemeilen vor der libyschen Küste 121 Überlebende eines Schiffsunglücks. An der Unglücksstelle wurden zudem mehrere Leichen geborgen.
Europa müsse zudem bei der Klimakonferenz Ende des Jahres in Paris eine wichtige Rolle spielen, mahnte Buß, der Vorstandsvorsitzender der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW ist. »Europa muss seinen Einfluss positiv geltend machen«, forderte er. Schließlich sei Europa eine Macht auf dem Globus.
Die diesjährige Eine-Welt-Landeskonferenz befasst sich bis Samstag mit der Entwicklungspolitik der EU. Unter dem Titel »Welt.Macht.Europa« stehen Vorträge, Podien und Workshops auf dem Programm. Als Referenten sind unter anderem NRW-Europaministerin Angelica Schwall-Düren (SPD) angekündigt. (epd)