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Vom gerechten Frieden her denken – Gegen deutsche Militäreinsätze als Instrument geostrategischer Außenpolitik

Radikales Nein zum Krieg

DORTMUND/WESTFALEN -  Die Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Muhr-Nelson, hat zu realpolitischen Schritten aufgerufen, die sich aus dem »radikalen Nein zum Krieg« ergeben. In einem Gottesdienst zum 70. Jahrestag des Kriegsendes am Freitag (8.5.) in Dortmund nannte sie verstärkte humanitäre Hilfe, eine Ausweitung der Aufnahme von Flüchtlingen, entschiedenen Protest gegen Rüstungsexporte und die Stärkung friedensfähiger Kräfte in den Kriegsregionen.

»Wir werden den Frieden nicht schaffen, aber Gottes Friede befähigt uns dazu, Schritte auf dem Weg des Friedens zu gehen«, sagte die Theologin. Gottes gerechter Friede stehe der militärischen Logik entgegen: »Vom gerechten Frieden her zu denken erweitert den Blick und damit die Handlungsmöglichkeiten.«

Muhr-Nelson kritisierte deutsche Militäreinsätze als Instrument geostrategischer Außenpolitik. Sie warnte davor, sich daran zu gewöhnen: »Wir halten es für normal, dass Bundeswehrsoldaten am Horn von Afrika im Einsatz sind, um die Handelswege deutscher Firmen abzusichern.« Nicht gewöhnen dürfe man sich auch an die Tatsache, dass Deutschland der drittgrößte Waffenlieferant der Welt ist.

Gerechter Friede sei stattdessen der Gegenentwurf zu ängstlichem Sicherheitsdenken, zu Gier, Neid und Ausbeutung, zu allem, was Konflikte, Gewalt und Krieg verursacht. Frieden brauche die langfristige Perspektive, an deren Anfang eine Weichenstellung steht. »Diese erfordert ein radikales Nein. Schon ein ‚Nein, aber‘ wird keine produktive Wirkung entfalten«, sagte Muhr-Nelson.

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