Westfälische Kirche trauert um geschätzten Kollegen
Pfarrer und Sektenbeauftragter Andreas Hahn verstorben
Die Evangelische Kirche von Westfalen trauert um Andreas Hahn. Den früheren Beauftragten für Sekten- und Weltanschauungsfragen hat Gott, der Herr, nach jahrelanger Krebserkrankung nun zu sich gerufen.
Andreas Hahn war von 2015 bis zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand Ende Februar 2025 für die Evangelische Kirche von Westfalen und im landeskirchlichen Oikos-Institut für Mission und Ökumene tätig. Durch seine Dialogbereitschaft mit anderen Glaubensgemeinschaften ist er für viele zu einem Dolmetscher der Glaubenserfahrungen anderer geworden. Seine fundierte theologische Kompetenz hat evangelische Orientierung gegeben in einer religiös und weltanschaulich vielfältigen Welt.
Hahn hatte an den Universitäten Münster und Tübingen studiert. Danach arbeitete er zunächst am Institut für Hermeneutik bei Professor Eberhard Jüngel und im Tübinger Arbeits- und Forschungsbereich Theologie und Naturwissenschaften, bevor er ein Gastvikariat in der Württembergischen Landeskirche absolvierte.
Den Arbeitsbereich als Sektenbeauftragter baute er nach langer Vakanz neu auf, um sich die Arbeitsfelder im wachsenden weltanschaulich pluralen Markt zu erschließen und sich mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Landeskirchen zu vernetzen. Hahn war auch Vorsitzender der Konferenz Landeskirchlicher Weltanschauungsbeauftragter, in der die evangelische Weltanschauungsarbeit im Raum der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) koordiniert wird.
Zu seinen Schwerpunkten wurden das sich immer weiter ausdifferenzierende Christentum mit zahlreichen Neugründungen, das weite Feld der Verschwörungsmythen und die dunklen Seiten von Religiosität und Weltanschauung, wie das Thema der sogenannten „Rituellen Gewalt“. Als begeisterter Musiker startete er Projekte zur Randsparte des christlichen Metal, in dem sich auch dunkle Lebens- und Glaubenserfahrungen Ausdruck verschaffen.
In den vergangenen zehn Jahren hat seine schwere Krebserkrankung ihn begleitet. Geprägt von dieser Erfahrung hat Andreas Hahn Angebote für Wege zum Glauben mitentwickelt, die den Körper einbeziehen. Damit hat er den Fachbereich „Körper und Glaube“ im Oikos-Institut aufgebaut und entscheidend gestaltet.
Der Familie Hahn sind seine Kollegen und Wegbegleiter in Trauer und Dankbarkeit verbunden. Die Trauerfeier für Andreas Hahn findet am 19. April in Bielefeld statt.