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Glückwünsche der Kirchen zu Rosch HaSchana und zum Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“

Ökumenisches Grußwort zum jüdischen Neujahrsfest

MedienInfo 46/2021

Zum jüdischen Neujahrsfest haben die drei evangelischen Landeskirchen und die fünf katholischen (Erz-)Bistümer in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr erneut einen gemeinsamen Gruß an Jüdinnen und Juden in NRW versandt. Damit verbunden sind auch Glückwünsche zum Jubiläumsjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“.

Die Kirchen betonen in dem Grußwort: „Es ist schön zu erleben, wie es trotz der Corona-Einschränkungen gelungen ist, die Vielfalt und Lebendigkeit heutigen jüdischen Lebens in Deutschland sichtbar zu machen […] Wir spüren in diesem Jahr eine starke Verbundenheit mit dem jüdischen Leben in Deutschland“, heißt es, und weiter: „Diese Erfahrungen wollen wir vertiefen.“

Auch auf den immer wieder aufflammenden Antisemitismus in Deutschland gehen die leitenden Geistlichen ein. Nicht zuletzt im Zusammenhang mit der Gewalteskalation im Nahen Osten im Mai 2021 sei es immer wieder zu Attacken gegen jüdische Einrichtungen oder Personen auch in Deutschland gekommen. Die christlichen Kirchen seien sich der Verpflichtung bewusst, dem wachsenden Antisemitismus aktiv entgegenzuwirken.

Im Hinblick auf die Corona-Pandemie bringen die Kirchenleitungen im Grußwort ihre Anteilnahme am Schicksal der Menschen zum Ausdruck, die durch den Tod eines Angehörigen persönlich hart von der Pandemie betroffen sind oder unter den schwerwiegenden Folgen der Corona Infektion zu leiden haben. Gleichzeitig wird im Grußwort positiv hervorgehoben, dass durch digitale Medien in dieser schwierigen Zeit neue Kommunikationswege erschlossen wurden.

„1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland sind ein besonderes Datum und Anlass, jüdisches Leben in seiner Vielfalt wahrzunehmen. Wir verstehen es als erneuten Aufruf, klar und eindeutig für die Entfaltung jüdischen Lebens in Westfalen einzutreten“, sagte Präses Annette Kurschus, leitende Geistliche der Evangelischen Kirche von Westfalen. Die Landeskirche lädt im Rahmen der Reihe „17 Jahrhunderte“ gemeinsam mit dem Landesverband der jüdischen Gemeinden von Westfalen-Lippe und dem Landesverband progressiver jüdischer Gemeinden in Nordrhein-Westfalen noch bis Februar 2022 zu Veranstaltungen zu den unterschiedlichsten Aspekten jüdischen Lebens ein.

Hintergrund

Das Neujahrsfest, das 2021 von Jüdinnen und Juden zwischen dem 6. und dem 8. September gefeiert wird, bildet den Auftakt für eine Reihe wichtiger Feste im Jüdischen Jahr, die in den darauffolgenden Tagen begangen werden. Mit Rosch HaSchana (wörtlich: Kopf des Jahres) beginnt nach jüdischer Zählung das Jahr 5782.

Das aktuelle Grußwort haben unterschrieben: Landessuperintendent Dietmar Arends (Lippische Landeskirche), Erzbischof Hans-Josef Becker (Erzbistum Paderborn), Bischof Dr. Helmut Dieser (Bistum Aachen), Bischof Dr. Felix Genn (Bistum Münster), Präses Dr. h. c. Annette Kurschus (Evangelische Kirche von Westfalen), Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck (Bistum Essen), Präses Dr. Thorsten Latzel (Evangelische Kirche im Rheinland) und Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki (Erzbistum Köln).

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