Traditionelles Jahrestreffen der EKD mit Vertreter*innen aus Politik und Gesellschaft
Neue westfälische Präses beim Berliner Johannisempfang
Treffen, Austausch, Gespräche, Vernetzung. Das ist die wesentliche Funktion des alljährlichen Johannisempfangs, zu dem die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) immer in der Woche des Johannistages nach Berlin einlädt.
Prälatin Anne Gidion, Bevollmächtigte des Rates der EKD bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union, begrüßte rund 600 Personen aus Kirche, Politik und Gesellschaft. Sie alle waren der Einladung in die Französische Friedrichstadtkirche am Berliner Gendarmenmarkt gefolgt, unter ihnen auch Vizekanzler Lars Klingbeil, der Bundestagsvizepräsident Bodo Ramelow, die religionspolitischen Sprecher von CDU/CSU und SPD, Thomas Rachel und Hubertus Heil und zahlreiche weitere Abgeordnete des Deutschen Bundestages.
Das Zusammenkommen von Vertreter*innen der Evangelischen Kirche mit Menschen aus Politik und unterschiedlichen Gruppen aus Gesellschaft und auch anderen Religionsgemeinschaften ist beim Johannisempfang von Bedeutung, aber auch das Treffen von Kirchenleuten aus ganz Deutschland untereinander. So tauschten sich zahlreiche leitende Geistliche und Juristen aus den Gliedkirchen der EKD informell aus, nachdem sie am selben Tag schon zuvor offiziell zu einer Sitzung der Kirchenkonferenz zusammengekommen waren.
Zum ersten Mal in neuer Funktion dabei: die gerade erst eingeführte Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) Adelheid Ruck-Schröder. Sie war viel gefragte Gesprächspartnerin und traf unter anderem mit ihrem rheinischen Kollegen, dem Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) Thorsten Latzel zusammen.
Den Festvortrag zu Beginn des Empfangs hielt traditionsgemäß die Ratsvorsitzende der EKD. Die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs mahnte dabei mehr Differenzierung und gegenseitigen Respekt in der politischen Auseinandersetzung an. Ihr liege daran, die Vielschichtigkeit im Blick zu behalten. Fehrs warb dafür, Kirche mehr und mehr zu ‚Verständigungsorten‘ zu machen, in denen der Austausch von Meinungen gelingen könne, ohne Polarisierungen zu verstärken. Dies gelte nicht zuletzt in der Debatte um Friedensethik und kriegerische Auseinandersetzungen.