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Thema „Demenz“ im Zentrum der ökumenischen Woche für das Leben 2022

„Mittendrin. Leben mit Demenz“

Immer mehr Menschen sind von Demenz betroffen. Sie sind wertvolle Glieder der Gesellschaft und sollen spüren können, dass ihr Leben schützenswert ist. - Die ökumenische „Woche für das Leben“ vom 30. April bis 7. Mai 2022 steht in diesem Jahr unter dem Thema „Mittendrin. Leben mit Demenz“. 

Der zentrale Auftakt der Woche für das Leben findet am 30. April 2022 ab 10.30 Uhr in der Leipziger Nikolaikirche statt. Der ökumenische Gottesdienst mit der Vorsitzenden des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Präses Dr. h. c. Annette Kurschus, und dem stellvertretenden Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Franz-Josef Bode, wird live im MDR-Fernsehen übertragen.

Im Anschluss diskutieren beim Fachpodium ab 12.00 Uhr Prof. Dr. Andreas Kruse, Psychologe und Gerontologe und ehem. Mitglied des Deutschen Ethikrats, Franz Müntefering, ehemaliger Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft für Seniorenorganisation und Dr. Verena Wetzstein, Studienleiterin der Katholischen Akademie Freiburg.
Auch das Fachpodium ist im Livestream auf www.woche-fuer-das-leben.de verfügbar. Zudem gibt es für alle Interessierten ein offenes Begegnungs- und Informationsangebot auf dem Nikolaikirchhof.

„Menschen mit Demenz haben einen Platz in unserer Mitte!“

Im Vorwort zum Themenheft schreiben der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, und die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Annette Kurschus: „Dinge vergessen, die Orientierung verlieren, Vertraute und sich selbst nicht mehr wiedererkennen – solche Erlebnisse sind für einen Teil der Menschen in unserem Land zum dauerhaften, normalen Alltag geworden.“ Wer unter Demenz leide oder Betroffene im Kreis der Familie begleite, erfahre die Unverfügbarkeit und Verletzlichkeit des Lebens. Es werde sichtbar, dass die Kontrolle über das eigene Leben natürliche Grenzen habe. „Es kann dann entlastend und tröstlich sein zu wissen, dass die Würde des Menschen tiefer gründet und unverlierbar ist: Nach christlichem Verständnis hat Gott den Menschen nach seinem Bild geschaffen und bejaht ihn in jedem Moment seines Lebens. Er garantiert seine Würde unabhängig von seiner Gesundheit oder jeglichen anderen Eigenschaften.“ Zudem bekräftigen Bischof Bätzing und Präses Kurschus: „Menschen mit Demenz haben einen Platz in unserer Mitte! Als Kirchen wollen wir dafür Sorge tragen, dass Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen bei uns passende Angebote finden: in der Seelsorge, durch demenzsensible Gottesdienste und Veranstaltungen sowie durch eine umfassende Aufklärung.“

In der im Jahr 2020 begonnenen „Nationalen Demenzstrategie“ der Bundesregierung hat sich eine Vielzahl von Akteuren verpflichtet, Menschen mit Demenz mehr Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen, die medizinische, pflegerische und seelsorgliche Begleitung zu verbessern, die Angehörigen stärker zu unterstützen sowie die Forschung zu fördern. Gerne bringen sich die beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland in diese Initiative ein.

Hintergrund

Die Woche für das Leben findet zum 27. Mal statt. Seit 1994 ist sie die ökumenische Initiative der katholischen und der evangelischen Kirche in Deutschland zur Anerkennung der Schutzwürdigkeit und Schutzbedürftigkeit des menschlichen Lebens in all seinen Phasen. Die Aktion, die immer zwei Wochen nach Karsamstag beginnt und eine Woche dauert, will jedes Jahr Menschen in Kirche und Gesellschaft für die Würde des menschlichen Lebens sensibilisieren.

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