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Palermo-Appell: Seenotrettung muss staatliche Aufgabe bleiben

Mit jedem Ertrinkenden stirbt ein Stück der Würde Europas

MedienInfo 39/2019
 

Die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) unterstützt den Palermo-Appell, in dem gefordert wird, dass Seenotrettung auch eine staatliche Aufgabe bleiben muss. „Mit jedem Menschen, der ertrinkt, stirbt ein Stück der Würde Europas“, erklärt Präses Dr. h. c. Annette Kurschus in einer Videobotschaft.

„Nur weil sich einige weigern, dürfen nicht alle wegschauen“, so die leitende Theologin der EKvW. Flüchtlinge in billigen Schlauchbooten würden sich selbst überlassen – „nicht nur von den Schleppern, sondern auch von Europa – von uns.“

Der Appell geht zurück auf den Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Dr. Heinrich Bedford-Strohm, und den Bürgermeister von Palermo, Leoluca Orlando. Inzwischen haben sich viele Verantwortliche aus Kommunen, Kirchen und der Zivilgesellschaft angeschlossen, darunter der Grünen-Bundesvorsitzende Robert Habeck und Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Gemeinsam fordern sie für diesen Sommer eine politische Notlösung für die Seenotrettung, „einen vorübergehenden Verteilmechanismus für Bootsflüchtlinge“. Viele Städte und Kommunen in Europa wollten „sichere Häfen“ sein. Die EU brauche eine „Koalition der Willigen“, die jetzt handelt und eine zukunftsfähige Migrationspolitik entwickelt. Die Kriminalisierung der zivilen Seenotrettung müsse ein Ende haben.

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