Broschüre stellt Evangelische Friedhöfe in Bochum und Wattenscheid vor
Gottesacker, grüne Oase, Kulturstätte
BOCHUM - Die acht evangelischen Friedhofsgemeinden in Bochum und Wattenscheid haben eine gemeinsame Friedhofsbroschüre herausgebracht. Auf rund 30 Seiten werden nicht nur die elf evangelischen Friedhöfe in der Stadt vorgestellt, sondern auch Wissenswertes rund um den Trauerfall vermittelt. Ein Überblick über Grabarten und Formen der Bestattung, die zurzeit in Bochum möglich sind, soll die Wahl des passenden Begräbnisses erleichtern.
»Sterben ist ein Thema, mit dem wir uns möglichst wenig beschäftigen möchten. Der Gedanke, einen geliebten Mitmenschen zu verlieren, oder an den eigenen Tod wird von vielen Menschen verdrängt. Dennoch betrifft es jeden und wirft oft viele Fragen auf«, sagt Ulrike Frielinghaus, Kreisfriedhofspflegerin für die evangelischen Friedhofsträger in Bochum. Hier will die Broschüre »Evangelische Friedhöfe in Bochum« eine erste Orientierung bieten.
Der Ratgeber wendet sich auch an Hinterbliebene, die einem plötzlichen Todesfall meist rat- und hilflos gegenüber stehen. Sie sind in ihrer Trauer oft nicht fähig, sich Gedanken darüber zu machen, was zu tun ist und an wen sie sich wenden können, um die notwendigen Formalitäten zu erledigen.
Die Broschüre richtet sich darüber hinaus an alle, die im Alltag Menschen bei einem Todesfall oder in der Vorsorge auf den Tod hin beraten, seien es Pfarrer, Bestatter oder Krankenhaus-Seelsorger, Mitarbeitende der Alten- und Pflegeheime, in der Hospizarbeit, in den Seniorenbüros und Diakonie-Stationen.
Ulrike Frielinghaus weist in ihrem Vorwort zur Broschüre auch auf die ökologische und kulturelle Bedeutung der Friedhöfe vor allem in einer Großstadt wie Bochum hin. »Friedhöfe sind nicht nur Orte der Trauer, sondern sie dienen dem Menschen als grüne Oasen der Erholung im Ballungsraum Ruhrgebiet«, schreibt die Kreisfriedhofspflegerin.
Zudem sind Friedhöfe wertvolle Orte der Natur, an denen sich viele zum Teil seltene und gefährdete Pflanzen und Tieren ansiedeln können. Und schließlich sind Friedhöfe gerade in den letzten hundert Jahren durch künstlerisch gestaltete Grabsteine und Grabanlagen zu wertvollen und erhaltungswürdigen Kulturstätten geworden.