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Europäisches Symposium in Kreisau mit Teilnehmenden aus Westfalen

Gemeinsam für Frieden und Verständigung

Zum Thema „Krieg – Frieden – Versöhnung“ fand ein Europäisches Symposion in Kreisau/Polen statt. Für die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) nahmen Mitglieder des Unterausschusses Europa daran teil.

„Wir haben die Tagungsstätte Kreisau bewusst als den Ort unseres Europäischen Symposiums ausgesucht, um gemeinsam mit unseren europäischen Partnerkirchen aus Polen, Ungarn und Italien 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges über Krieg, Frieden und Versöhnung ins Gespräch zu kommen“, erklärte Pfarrerin Beate Brauckhoff, die Vorsitzende des Unterausschusses Europa der EKvW. Die westfälische Delegation sprach dort mit Vertreter*innen aus Reihen des Polnischen Ökumenischen Rates der Kirchen, der Reformierten Kirche Ungarns und der Evangelisch-Lutherischen Kirche Ungarns und der italienischen Waldenserkirche.

Neben dem Austausch über die inhaltlichen Positionen der Partnerkirchen sind vor allem die Worte des Bischofs der Reformierten Kirche in Transkarpatien im Westen der Ukraine, Sándor Zán Fábián, in Erinnerung geblieben: „Auch wenn der Krieg eines Tages vorbeisein wird und die Waffen schweigen, wird er immer weiter im Alltag der Menschen präsent sein. Denn so viele sind verwundet und traumatisiert.“ Er erzählte von der seelsorglichen Herausforderung mit scheinbar gesunden jungen Männern im Gespräch zu sein, denen jedoch Arme oder Beine fehlen.

„Unsere Aufgabe als Kirchen ist es auch, über politisch und theologisch strittige Fragestellungen hinweg miteinander im Gespräch zu bleiben. Auch wenn wir manche Positionen nicht teilen, ist es wichtig, zuzuhören und Hintergründe besser zu verstehen. Als Christinnen und Christen bleiben wir ein Leib Christi, getragen von der Kraft des Heiligen Geistes. Hinschauen, wenn andere wegschauen, unterstützend zu helfen, füreinander dazu sein, wenn ein Teil des Leibes leidet oder beschädigt ist“, so Brauckkoff. Beim Europäischen Symposion sei deutlich geworden, dass es gerade in schwierigen Zeiten, in denen Krieg und politische Spaltungen die europäische Gemeinschaft prägen, wichtig sei, Räume für Gespräche und Austausch zu öffnen.

Das Europäische Symposion findet alle zwei Jahre im Wechsel zwischen Polen und Deutschland statt. Es dient zur Stärkung der Zusammenarbeit und der gemeinsamen Verständigung mit den Partnerkirchen.

Hintergrund: Der Kreisauer Kreis

Der Kreisauer Kreis, der sich um Helmuth James Graf von Moltke (1907-1945) als NS-Widerstandsgruppe versammelte, wollte keine politische Revolution in Deutschland anstreben. Er suchte mit Vertretern aus Politik, Kirche und Gesellschaft das Gespräch, um Pläne für ein demokratisches, rechtsstaatliches und föderalistisches Deutschland zu entwickeln, das sich auf christliche und humanistische Werte stützt.

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