Superintendent i.R. Werner Schmeling verstorben
Er engagierte sich für die Selbständigkeit des Kirchenkreises
Im Alter von 93 Jahren verstarb am 24. Oktober der frühere Superintendent des Kirchenkreis Halle. Schmeling war der 13. Superintendent im Kirchenkreis Halle und ein echtes „Ravensberger Kind“. Er wurde am 1. Juli 1928 in Bethel (Bielefeld) geboren, wo seine Eltern im diakonischen Dienst standen.
Nach dem Abitur an den Friedrich-von-Bodelschwingh-Schulen in Bethel studierte er zunächst an der Theologischen Schule in Bethel Evangelische Theologie, dann an der Universität Göttingen und schließlich an der Universität Münster. 1953 legte er in Bielefeld das erste theologische Examen ab, danach war er in den Gemeinden Alswede, Milspe und Bielefeld Neustadt als Vikar tätig. Nach einem halben Jahr im Predigerseminar in Brackwede legte er 1955 das 2. Theologische Examen ab und wurde noch im selben Jahr in der Paulus-Kirche in Bielefeld ordiniert.
Zum 1. Oktober wurde er, nach Dozententätigkeit an der Berufsschule in Bielefeld, in die 2. Pfarrstelle nach Halle berufen, wo er dann in der Gemeinde und im Kirchenkreis eine reiche Tätigkeit entfaltete.
Lange Jahre hatte er das Amt des Synodalkatecheten inne und war an der Arbeitsgemeinschaft Kirche und Schule wesentlich beteiligt, die „rechte Zurüstung“ der Lehrer für den Religionsunterricht lag ihm dabei besonders am Herzen. In gleicher Weise war er als Vertrauensmann für den Männerdienst tätig. Hier führte er Seminare und Erwachsenenbildungsarbeit durch. In der Obhut von Pastor Schmeling lag auch die Polizeiseelsorge. In der theologisch wissenschaftlichen Diskussion ging es ihm immer um den Vorrang der Theologie vor der Soziologie in der Gemeinde.
Am 31. März 1979 wurde Pastor Schmeling schließlich in das Amt des Superintendenten eingeführt und trat damit die Nachfolge von Heinrich Baumann an.
Werner Schmeling engagierte sich vor allem für die Selbständigkeit des Kirchenkreises, um die gute Gemeinschaft zu bewahren.
In seiner Zeit wurde erstmals eine Fachberatung für Kindergärten im Kirchenkreis Halle eingeführt, es wurden neue Gemeindehäuser in Harsewinkel und Versmold gebaut, sowie neue Kindergärten in Werther und Steinhagen. Auch die Eröffnung des Hauses Tiefenstraße in Werther und die Übertragung des Gemeindehauses in Bokel an die Gemeinde fielen ebenso wie eine Neuausrichtung des Kreismissionsfestes in seine Wirkungsphase. Während seiner Amtszeit schloss sich zudem 1988 schloß Versmold als letzte Gemeinde auch mit Verwaltungsgeschäften dem Kirchenkreis an.
Eine besondere Leidenschaft verband Schmeling mit der Kirchenmusik, die er sowohl in der Kirchengemeinde wie auch bei den Haller Bach Tagen förderte.
Anfang 1990 kündigte Schmeling an, dass er vorzeitig mit 62 Jahren in den Ruhestand gehen wolle, sein Nachfolger wurde im Herbst des selben Jahres Wilhelm Arning.