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Präses Kurschus: Konfessionell-kooperativer Religionsunterricht stärkt Fähigkeit zum Dialog

Eine evangelisch-katholische Lernchance

MedienInfo Kirchentag 2019 
 

Dortmund. Die evangelisch-katholische Kooperation im Religionsunterricht stärkt die Fähigkeit zum Dialog und zugleich die konfessionelle Identität der Schülerinnen und Schüler – im Sinne einer versöhnten Verschiedenheit. Diese Überzeugung hat Präses Dr. h. c. Annette Kurschus am Donnerstag (21.6.) auf dem Kirchentag in Dortmund vertreten.

Der konfessionell-kooperative Religionsunterricht bietet für die leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen „eine neue, interkonfessionelle Lernchance“. Die herkömmliche Organisationsform, in der evangelische und katholische Schülerinnen und Schüler separat unterrichtet werden, dokumentiere die Trennung und fördere den Dialog kaum. Zudem werde es immer schwieriger, den konfessionell getrennten Religionsunterricht angesichts einer wachsenden Zahl konfessionsloser sowie muslimischer Kinder zu organisieren. Deshalb bestehe „akuter Regelungsbedarf“.

Das Modell der „konfessionellen Kooperation im Religionsunterricht“ sei demgegenüber eine „wegweisende Organisationsform religiöser Bildung, die es ermöglicht, den Religionsunterricht zukunftsfähig zu gestalten und langfristig zu sichern“, so Kurschus weiter.

Der Religionsunterricht nach dem konfessionell-kooperativen Modell ist keine neutrale Religionskunde, sondern bleibt sehr wohl authentisch auf das jeweilige Bekenntnis ausgerichtet, wie es das Grundgesetz vorsieht. Bei der evangelisch-katholischen Kooperation geht es darum, „die unterschiedlichen konfessionellen Perspektiven der beteiligten Religionsgemeinschaften in erkennbarer und unterscheidbarer Weise in den Unterricht einzubringen und zu thematisieren“, sagte Präses Kurschus. So werde Kindern und Jugendlichen beider Konfession eine Begegnung mit dem jeweils anderen Bekenntnis ermöglicht. Die jeweiligen Eigenarten würden dabei offen zur Sprache gebracht – mit der Absicht, Gemeinsamkeiten zu stärken und Unterschieden gerecht zu werden.

2017 haben die evangelischen Landeskirchen und die Bistümer in NRW das Ziel vereinbart, ab dem Schuljahr 2018/19 an den allgemeinbilden Schulen des Bundeslandes die konfessionelle Kooperation im Religionsunterricht einzuführen. Dies geschieht seitdem Schritt für Schritt.

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