Landessynode berät über ein „Awareness-Konzept“
Diskriminierung stärker in den Blick nehmen
Die westfälische Kirche will stärker für Diskriminierung in den eigenen Reihen sensibilisieren und dagegen vorgehen. Die am Freitag in Bielefeld eröffnete Landessynode berät unter anderem über ein „Awareness-Konzept“. Alle Menschen sollten sich unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung, Hautfarbe, Alter, ethnischer Zugehörigkeit oder Behinderung in der Kirche akzeptiert fühlen, sagte die landeskirchliche Gleichstellungsbeauftragte Nicole Richter. Auf der Synode gibt es erstmals zwei Kontaktpersonen als Ansprechpartner für Beobachtungen und Beschwerden.
Spätestens seit der ForuM-Sudie über sexualisierte Gewalt bei evangelischer Kirche und Diakonie gebe es „Anlass, auf uns selbst zu schauen und achtsam zu werden für bestehende Machtstrukturen und Ungleichgewichte“, sagte der Theologische Vizepräsident Ulf Schlüter. Bereits auf der Landessynode solle es darum gehen, Achtsamkeit zu lernen und zu entwickeln. Dies solle ein „erster bescheidener Schritt auf diesem längeren Lernweg“ sein.
Die Gemeinden der westfälischen Kirche sollen sich zudem stärker für Menschen mit Migrationshintergrund öffnen. „Wir sind eine Kirche in einer offenen Migrationsgesellschaft“, sagte Landeskirchenrat Albrecht Philipps. In Zukunft werde es noch mehr Menschen unterschiedlicher kultureller Herkunft geben, das sei „ein Segen für unser Land“. Diese Menschen nutzten die kirchlichen Angebote von Beratungsstellen über Kitas bis hin zu Gottesdiensten.
Mehr als 40 Prozent der Schülerinnen und Schüler in Nordrhein-Westfalen hätten im Schuljahr 2021/22 eine Zuwanderungsgeschichte gehabt, sagte Philipps. In den Kitas habe jedes dritte Kind unter sechs Jahren einen Migrationshintergrund. Es gebe zudem eine Vielzahl von zugewanderten Christinnen und Christen aus der großen Bandbreite protestantischer Gemeinden in aller Welt.
(epd)