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Nicht nur für Kinder: Acht Videoclips über die Ostergeschichte und die Johannes-Passion von J. S. Bach

Der Rabe Habakuk und die Johannes-Passion

Die Ostergeschichte in der Bibel und die Johannes-Passion von Bach – zwei gewaltige, ja monumentale Werke, jedes auf seine  Art absolut einzigartig. Wie aber kann man erklären, was diese beiden Werke miteinander verbindet, warum sie so außerordentlich, so bedeutend, so berührend sind und was sie uns heute noch zu sagen haben; obwohl sie doch schon Jahrhunderte, Jahrtausende alt sind?

„Ganz einfach“, sagt Superintendent Dr. Manuel Schilling (Kirchenkreis Soest-Arnsberg), „wir machen das so ein wenig wie bei  der Sendung mit der Maus.“ Und so ist eine „Sach- und Lachgeschichte“ der besonderen Art entstanden: „Da ist Musik drin – Wie Jesus starb und auferstand“ ist der Titel des ambitionierten Projektes, das ab Palmsonntag (28. März) auf dem You-Tube-Kanal der Landeskirche zu sehen ist.

Unter der Regie-Federführung von Johann Schilling sind im Auftrag der Landeskirche insgesamt acht Videoclips entstanden. Bis Ostersonntag wird jeden Tag eines der jeweils etwa zehn Minuten langen Videos freigeschaltet.  In diesen Videos erklärt Pfarrer Schilling dem neugierigen Raben Habakuk (alias Myriam Schilling), was es mit der Ostergeschichte und der Johannes-Passion auf sich hat.

Bibel, Theologie und konzertreife Musik

Professor Traugott Jähnichen, der Vorsitzende des theologischen Ausschusses der Evangelischen Kirche von Westfalen (EkvW), hatte die Idee zu diesem Projekt. Schilling: „Er drang darauf, dass unsere theoretischen Überlegungen, wie Theologie Menschen in Coronazeiten trösten kann, auch praktische Früchte tragen muss.“ Da Schilling beim Erklären biblischer und theologischer Inhalte mit dem vorwitzigen Raben Habakuk bereits gute Erfahrungen gemacht hatte, lag es nahe, diese Figur erneut zu nutzen.

Mit Professor Hildebrand Haake von der Hochschule für Kirchenmusik in Herford stand ein kongenialer Partner zur Seite, der mit seinen Musikerinnen und Musikern sowie Sängerinnen und Sängern den musikalischen Part übernommen hat. „Innerhalb von nicht einmal drei Wochen“, so der Superintendent, „haben junge Kirchenmusikstudenten aus der Hochschule in Herford die kompliziertesten Passagen der Johannes-Passion geprobt und konzertreif eingespielt. Zehn Musiker geben ein Konzert, für das sonst 80 und mehr Leute benötigt werden.“

In sechs Soester Kirchen wurde zudem der Dialog zwischen Pfarrer und Rabe gefilmt und von Johann Schilling, der in Ludwigsburg Dokumentarfilm studiert, mit den Musikbeiträgen aus Herford zusammengeschnitten. „Eine echte Familienproduktion“, freut sich Superintendent Schilling über die gelungene Zusammenarbeit mit zwei seiner fünf Kinder und ergänzt: „Diese Produktion hat überall unglaubliche kreative Energie freigesetzt.“

Niedrigschwellig und anspruchsvoll: Wie die „Sendung mit der Maus“

Die ausdrücklich benannte Zielgruppe sind zwar Grundschulkinder bis zum Konfirmandenalter, tatsächlich aber zielt das Format auf alle Altersstufen – so wie die „Sendung mit der Maus“. Noch einmal Schilling: „Die Videos sollen  niedrigschwellig und gleichzeitig anspruchsvoll sein - musikalisch, filmisch und theologisch. Für die kirchlich Hochverbundenen und die klassisch Gebildeten wird es ein neuer Blick auf die alte Geschichte, für die Kirchenfernen eine Chance, die Grundlagen christlichen Glaubens auf unterhaltsame Weise kennen zu lernen. Ganz einfach formuliert: Die Videos sollen die Herzen anrühren.“

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