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auf einen Blick
Typisch protestantisch: Konfirmation

Bekräftigt und bestärkt

Es ist ein herausragendes Ereignis im Leben der evangelischen Jugendlichen: Zwischen April und Juni werden in den 494 Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche von Westfalen an die 18.000 Gemeindemitglieder konfirmiert.  

Die Konfirmation gehört zum protestantischen Selbstverständnis. In der Bibel kommt die Konfirmation allerdings nicht vor, anders als die Taufe, mit der sie zusammenhängt. Bei der Konfirmation bekräftigen die Jugendlichen, was ihre Eltern und Paten bei der Taufe im Säuglingsalter stellvertretend versprochen haben: ein Leben im christlichen Glauben zu führen. Daher der Name: Konfirmation kommt vom lateinischen confirmare: bekräftigen, bestärken.

Das erste Abendmahl

Die Konfirmation wird häufig mit der katholischen Firmung verglichen. Die wurde von den Reformatoren im 16. Jahrhundert als Sakrament allerdings abgelehnt. Die Taufe bedürfe keiner Ergänzung, sagte etwa Martin Luther. Andere Reformatoren wie Martin Bucer hielten an einer Bekräftigung der Taufe fest. So entstand in den Anfangsjahren der Reformation aus unterschiedlichen Motiven mit der Konfirmation eine eigene protestantische Feier, bei der Jugendliche außerdem zum ersten Mal am Abendmahl teilnahmen. Sie war zugleich das Ende eines kirchlichen Unterrichts – mit Martin Luthers Kleinem Katechismus oder dem Heidelberger Katechismus als Lernstoff.

Auch heute geht der Konfirmation noch eine anderthalbjährige Zeit der Vorbereitung voraus. Die evangelische Kirche spricht dabei jedoch eher von Konfirmandenarbeit als von Unterricht. Evangelische Jugendliche nehmen in der Regel im 7. und 8. Schuljahr daran teil und werden im Alter von 14 Jahren konfirmiert. Die Konfirmation ist heute aber nicht mehr zwingend Voraussetzung für die Teilnahme am Abendmahl: In immer mehr Gemeinden sind auch kleinere Kinder dazu eingeladen, wenn sie getauft sind. Nach der Konfirmation können die Jugendlichen Pate oder Patin werden.

Konfi-Cup und Nachdenken über das Leben

Natürlich spielen Freizeiten, Fahrten und andere gemeinsamen Aktivitäten mit Gleichaltrigen eine große Rolle in der Konfi-Zeit. Aber nicht nur das: die Heranwachsenden beschäftigen sich auch mit religiösen Themen.

Eine bundesweite Studie zur Konfirmandenarbeit stellte dazu fest, dass 86 Prozent der Jugendlichen in ihrer Konfizeit mehr über Gott und den christlichen Glauben erfahren haben. 80 Prozent sagten, dass sie darüber ins Nachdenken gekommen sind, was gut oder schlecht für ihr Leben ist.

Dabei tritt in der modernen Konfi-Arbeit das reine Weitergeben von Inhalten durch Auswendiglernen immer mehr in den Hintergrund. Das Erleben und Entdecken von Leben und Glauben in der Gemeinschaft ist ein zentraler Bestandteil geworden. Wie zum Beispiel beim Konfi-Cup, der deutschlandweiten Fußball-Meisterschaft für Konfis. Hier geht es um faires Spiel, um die Freude am Gewinnen, aber auch um das Verlierenkönnen. So erfahren Jugendliche ihre Kirche als lebendige Gemeinschaft.

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