Auch wenn der Evangelische Kirchenkreis Wittgenstein rein zahlenmäßig mit seinen 33.000 Gemeindegliedern der kleinste in der Evangelischen Kirche von Westfalen ist, sieht das bei einer Größe von über 930 Quadratkilometern schon ganz anders aus.
Und die vielen Berge machen die Wege zwischen den wenigen größeren Orten und ihren kleinen Dörfern auch nicht kürzer. Aber genau daraus resultiert die Schönheit des waldreichen Kirchenkreises, zu dem nicht nur die alte Wittgensteiner Grafschaft, sondern auch noch drei evangelische Gemeinden im Hochsauerland gehören.
Der Rothaarkamm wird oft als natürliche Grenze empfunden, in diesem Fall soll es keine sein. Vielmehr macht es einen besonderen Reiz des Kirchenkreises aus, dass die Situation hüben wie drüben so unterschiedlich ist. In Wittgenstein selbst sind die evangelischen Christen in der absoluten Mehrheit, im Hochsauerland leben die Evangelischen indes in einer absoluten Diaspora-Situation.
Während man sich in Wittgenstein eher in einer reformierten Tradition sieht, gibt es im Hochsauerland an vielen Stellen eher eine lutherische Ausrichtung. Daraus ergeben sich naturgemäß unterschiedliche Glaubenserfahrungen der evangelischen Christen jenseits und diesseits des Rothaarkamms, die erst gemeinsam ein differenziertes Bild ergeben.