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Über 600 kulturelle Veranstaltungen auf dem Kirchentag

Ein Feuerwerk an Kreativität

Was haben Anna Loos, Culcha Candela, das Bundesjugendjazzorchester (BuJazzO) und Adel Tawil gemeinsam? Sie treten alle beim 37. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dortmund auf.

Mehr als 600 kulturelle Veranstaltungen erwarten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kirchentages in Dortmund. Eine Auswahl der vielen Höhepunkte und ganz persönlichen Favoriten stellten heute in der BIG-gallery Julia Helmke, Generalsekretärin des Kirchentages, Landeskirchenrat Vicco von Bülow, sowie Andres Kuhn, zuständig für das regionale Kulturprogramm vor. Für einen kleinen Einblick in das Kulturprogramm sorgten Andreas Heuser an der Gitarre und Kioomars Musayyebi mit der persischen Santur.

„Kirchentage sind auch große Kulturfestivals und die kulturellen Veranstaltungen machen jeden Kirchentag neben dem gesellschaftspolitischen und geistlichen Programm zu dem, was er ist“, so Generalsekretärin Julia Helmke. „Ein entscheidendes Merkmal des Kulturprogrammes in Dortmund ist die Symbiose von herausragenden Veranstaltungen und großartigen Veranstaltungsorten in der Stadt.“ Neben den Open Air Bühnen auf Hansa-, Friedensplatz und Altem Markt finden sich lang etablierte Kulturorte wie das Domicil, das Depot oder das Freizeitzentrum West (FZW) ebenso unter den kulturellen Veranstaltungsorten wie Messehallen oder zahlreiche Kirchen in der Stadt.

Das Depot in der Dortmunder Nordstadt wird zur Kulturkirche des Kirchentages. In einem eigens für den Kirchentag entworfenen Raumkonzept werden aktuelle Fragestellungen aus den Themenfeldern Heimat und Kunstfreiheit diskutiert. So wird beispielsweise Hans Dieter Heimendahl, Programmchef von Deutschland Radio Kultur, die Schriftstellerin Thea Dorn fragen, ob die Kunstfreiheit am Ende ist. Johann Hinrich Claussen, Kulturbeauftragter der EKD und der Intendant der Ruhrfestspiele, Olaf Kröck, werden erörtern, wie das Theater Beheimatung für Viele schafft. Dazu gibt es zahlreiche performative Formate und Interventionen.

Im Sweet Sixteen, dem renommierten Programmkino im Depot, findet die Filmreihe des Kirchentages statt: zum Beispiel mit dem Grimmepreis-prämierten Dokumentarfilm „The Cleaners - Im Schatten der Netzwelt“. Regisseur Züli Aladag wird die Hintergründe und die Arbeit zu seinem Film „Die Opfer - Vergesst mich nicht!“ aus der Trilogie „Mitten In Deutschland: NSU“ erläutern. Weitere Veranstaltungen befassen sich mit dem neuen deutschen Heimatfilm, dem Vertrauen in Bilder oder beleuchten die Jugendkulturen und das Thema in Musik in Film und Video.

Vicco von Bülow betont: „Um die Kräfte zu bündeln, hat die Evangelische Kirche von Westfalen einen Kulturbeirat einberufen. Einen Teil des Programms haben die 43 Beiratsmitglieder und die von ihnen vertretenen Institutionen selbst auf die Beine gestellt.“

Ergebnis der Arbeit des Beirats sind 77 verschiedene Kulturveranstaltungen des regionalen Kulturprogramms an 38 unterschiedlichen Orten in Dortmund, an denen 1.200 Menschen aktiv mitwirken. Ein Beispiel: das Bild des italienischen Graffiti-Künstler Vesod an der JVA Dortmund - ein riesiges Wandgemälde, das nachhalten wird. „Dazu wird es Workshops für Jugendliche - und getrennt davon auch für Insassen der JVA geben“, erklärt von Bülow. „Und wir freuen uns besonders, dass im Rahmen des regionalen Kulturprogramms, die Museen der Stadt Dortmund freien Eintritt für alle Kirchentagsbesucherinnen und -besucher anbieten. Das lohnt sich!“

Weitere laut von Bülow spannende Angebote des regionalen Kulturprogramms: Die Uraufführung der eigens komponierten, elektronischen Kammeroper „Nova - Imperfection Perfection“ des zeitgenössischen Komponisten Franz Danksagmüller. Das Literaturfest zum Thema „Vertrauen“ am Donnerstag und Freitag präsentiert Autorinnen und Autoren aus der Region, die, passend zur Kirchentagslosung, unterschiedlichste Texte aus ihren aktuellen Büchern vorlesen: nachmittags ab 15 Uhr als Lese- und Mitmachprogramm für Kinder und abends ab 19 Uhr als Literaturlesungen und -gespräche für Erwachsene, unter anderem mit Frank Goosen, Sarah Meyer-Dietrich und Ralf Thenior.

Andres Kuhn, Koordinator des regionalen Kulturprogrammes, hebt zwei Veranstaltungsorte hervor, die auf besondere Weise Veranstaltung und Ort miteinander verbinden. So wird unter dem Leitgedanken „Erinnern, Begegnen, Bedenken“ in der Zeche Zollern, einerseits Geschichte aus dem Revier erzählt, andererseits mit Ausstellungen und Aufführungen auch weltweiter geschichtlicher Ereignisse in spezieller Weise gedacht. Im Hoesch-Museum zeigt eine Ausstellung zum Thema „Migration und Religion im Ruhrgebiet. Neue HEIMAT finden - auf VIELFALT vertrauen - im Revier leben“ einen anderen Aspekt des Lebens in Dortmund und Umgebung. „Die Ausstellung zeigt, dass Migration auch stabilisieren, Brücken bauen und eine Region beleben kann und nicht nur Konflikte erzeugen muss“, so Andres Kuhn.

„Kirchentage sind Mitmachfestivals. In Dortmund haben wir so viele interaktive und partizipative Elemente wie noch nie und dies zeigt sich auch stark im Kulturprogramm“, betont Julia Helmke zum Ende der Pressekonferenz. „Über 5500 Mitwirkende, davon allein 400 Bläser- und Sängerchöre, viele Mitwirkende aus diakonischen Einrichtungen und als besonderes Highlight in Kooperation mit der Creativen Kirche das Martin Luther King Musical. Sängerinnen und Sänger bringen sich außerdem beim regionalen Projekt ‚Der Chor ist der Star‘ ein. Kultur ist ein Lebensmittel. Kultur macht Vertrauen anschaulich. Kommen Sie und lassen Sie sich von diesen Angeboten begeistern. Staunen Sie und machen Sie mit. Wir freuen uns auf Sie!“

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