Zur Situation in den griechischen Flüchtlingslagern

MedienInfo 15/2020
 

Die Situation in den Lagern auf griechischen Inseln ist seit langem unerträglich – unabhängig vom Coronavirus. Es ist gut, dass die Aufnahme von unbegleiteten Kindern für die kommende Woche endlich angekündigt worden ist.

Das ist ein Anfang. In Deutschland sind aber viele Menschen und Städte bereit, Kinder, Jugendliche und besonders verletzliche Menschen aufzunehmen. Dieses Engagement muss politisch gewürdigt und weitere rechtliche Möglichkeiten müssen eröffnet werden.

Ich habe großes Verständnis dafür, dass die momentane Situation auch für die Ausländerbehörden enorm belastend ist. Doch ebenso, wie Corona-Patienten aus Italien oder anderen Ländern zur Behandlung nach Deutschland gebracht werden, ist es nötig und möglich, auch Menschen aus den griechischen Lagern aufzunehmen und damit zu einer nennenswerten Entspannung der verzweifelten Lage beizutragen. Dies ist nicht nur ein Gebot der Humanität. Es entspräche auch unseren christlichen Grundhaltungen, die in Zeiten der Viruskrise an vielen Orten so beeindruckend gelebt werden.