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auf einen Blick
Fichten aus dem Wittgensteiner Land in St. Petri / Himmelstänzerin in St. Reinoldi

Wald und Wunderkirche

In den zwei Dortmunder Innenstadtkirchen St. Reinoldi und St. Petri gab es ungewöhnliche Installationen und Kunst.

„Ich glaube. Ich steh im Wald.“

Ein Wald in der Kirche. Grüne Zweige unter gotischen Gewölben. Fichten aus dem Wittgensteiner Land machen die St. Petri-Kirche zu einem ungewöhnlichen Erlebnisraum. Der Evangelische Kirchenkreis Wittgenstein ermöglicht Kirchentagsbesuchern mitten in der Stadt ein „Innehalten, Lauschen, Entdecken“.

Und sie kommen in Scharen, gehen im Kirchenwald auf Spurensuche. Schreiten barfuß über Mulch und Moos, Zweige und welkes Laub. Lesen die poetischen Texte auf den Tafeln, die überall hängen. Sehen großartige Fotos. Hören leise Musik, Vogelstimmen oder ein Gedicht. Fassen in hölzerne Fühlboxen und spüren und be-greifen, was es im Wald gibt. Am Ende des Weges können sie ihren Durst mit einem Becher Wasser stillen. Wer möchte, kann sich von Selbitzer Schwestern die Hände auflegen lassen und Gottes Segen empfangen.

Der Kirchenwald lädt dazu ein, Gottes Spuren in seiner Schöpfung mit allen Sinnen wahrzunehmen. Im Kirchenkreis Wittgenstein befindet sich mit mehr als 82 Millionen Bäumen eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Deutschlands. Mit dem Waldprojekt in St. Petri ist auch die Information über den Wald als Lebensraum verbunden, über seine Bedeutung für den Klimaschutz, als Energieträger und für die Wertschöpfung. „Die Fragen des Lebens werden wach, wenn man alten Bäumen begegnet oder weite Aussichten genießt“, erklären Superintendent Stefan Berk und der Förster Klaus Münker, die für den Kirchenwald verantwortlich zeichnen: „Natur und Glaube, Wald und Spiritualität kommen zusammen.“ Viele ehrenamtliche Mitarbeitende des Kirchenkreises haben das aufwändige Projekt ermöglicht.

Himmelstänzerin in der Wunderkirche - Senkrecht fast bis zum Kreuz

Eben noch hat in der Reinoldikirche der Dortmunder Bachchor gesungen. Jetzt kommt vor dem Altarraum langsam eine Kette vom Gewölbe herunter. Eine Frau hängt einen weißen Stoff an den Haken, die Kette wird wieder nach oben gezogen, und nun hängt eine zweigeteilte Stoffbahn rund fünf Meter senkrecht herunter.

Katrin Albert, Luftakrobatin, Himmelstänzerin. Sie ergreift den Stoff, klettert scheinbar mühelos nach oben, steht lächelnd zwischen den beiden Bahnen. Sie versetzt sich in Schwung, sanft schwingt sie vor den großen Chorfenstern hin und her. Dann lässt sie sich plötzlich nach unten fallen, hängt senkrecht an den Füßen, die fest umwickelt sind. Und sie schlägt Kapriolen, um Beine und Oberkörper windet sich der weiße Stoff, sie dreht und windet sich. Dann wieder steigt sie in die höchste Höhe, streckt sich dem Kreuz entgegen, kommt ihm sehr nahe.
Ein Mosaikstein aus der Wunderkirche St. Reinoldi.

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