Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg: Klaus Majoress geht in den Ruhestand
Superintendent und Kümmerer
Eine Ära ist zu Ende. Nach 24 Jahren im Amt des Superintendenten hat sich der Evangelische Kirchenkreis von Klaus Majoress verabschiedet.
„Dein Tun wird Früchte tragen“, sagte Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, bei der Abschiedsfeier in der Lüdenscheider Erlöserkirche. Sie beschrieb Klaus Majoress als einen Mann mit einer besonderen Gabe. Er schaffe es, die unterschiedlichsten Menschen und die unterschiedlichsten Frömmigkeiten zusammenzuführen. „Diese Kunst des Ausgleichs ist wichtig, wenn man ernst macht mit der Kirche Jesu Christi, die von der Vielfalt lebt.“
Seine verbindliche Art und Weise, immer mit einer Prise feinen Humors gewürzt, habe die Arbeit der landeskirchlichen Gremien über viele Jahre bereichert. Sein Wort habe Gewicht. In Anerkennung seiner Verdienste überreichte sie dem scheidenden Chef des Kirchenkreises das Bronzekreuz der Landeskirche.
Klaus Majoress wuchs in seinem tiefgläubigem Elternhaus in Wiblingwerde auf. Das und sein Konfirmationsspruch „Der Herr ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten?“ haben ihn geprägt. „Das ist ein Mutmach-Spruch, der mich mein ganzes Leben begleitet hat, privat, als Pfarrer und als Superintendent“, sagte Majoress in seiner Abschiedsansprache.
Er machte das Wirtschaftsabitur, kannte sich aus in Gewinn- und Verlustrechnungen und der sozialen Marktwirtschaft und wollte gern im Umfeld der Kirche arbeiten. Aber Theologie studieren und dann Pfarrer werden? „Es hat dann doch geklappt.“
Nach dem 1976 begonnenen Theologiestudium absolvierte er sein Vikariat in Westerkappeln im Tecklenburger Land. Er war Pfarrer in Hüllhorst im Kreis Minden-Lübbecke, Plettenberg und Eiringhausen und von 1996 an als nebenamtlicher Superintendent des Kirchenkreises Plettenberg tätig.
Am 15. Juni 2000 wurde Klaus Majoress von den Kreissynoden der damaligen Kirchenkreise Lüdenscheid und Plettenberg zum Superintendenten des Kirchenkreises gewählt. Am 31. August 2000 wurde er mit Beginn des vereinigten Evangelischen Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg vom damaligen Präses Manfred Sorg in das Amt eingeführt.
In dieser Zeit ist Klaus Majoress vielen Menschen begegnet. Dazu zählt Iris Jänicke, Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes im Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg. Sie sprach bei der Abschiedsfeier im Namen aller Mitarbeitenden des Kirchenkreises und hatte einige Zitate gesammelt. „Wenn einer den Kirchenkreis bis in die letzte Ecke kennt, dann ist er es.“ „Er ist nah bei den Menschen.“ „Er ist immer in Bewegung.“ „Was soll aus dem Kirchenkreis werden ohne ihn?“ Jänicke selbst sagte, Klaus Majoress habe Wort und Tat verknüpft und so Diakonie und Kirche zu einer Einheit geformt.
Wie geht es für den ehemaligen Superintendenten weiter? „Es wird eine Suche sein“, bekannte Klaus Majoress. Dafür, dass er in Bewegung bleibt, wird ein E-Bike sorgen, das ihm die Mitarbeitenden zum Abschied geschenkt haben.
Die Aufgaben des Superintendenten wird bis zur Amtsübernahme des neuen Superintendenten Pfarrer Peter Winterhoff übernehmen. Er war 20 Jahre der Vertreter von Klaus Majoress. Der Nachfolger im Amt wird am 25. September bei der Synode in Lüdenscheid gewählt. Mit Dr. Christof Grote (Attendorn) und Martin Pogorzelski (Halver) stehen zwei Kandidaten zur Wahl. Der neue Superintendent soll am 1. November in sein Amt eingeführt werden.
Dass Klaus Majoress tatsächlich der Kümmerer ist, als der er von vielen beschrieben wird, konnte er auch bei der liturgischen Feier anlässlich seiner Verabschiedung nicht verbergen. Als der scheidende Superintendent bemerkte, dass zwei Kerzen auf dem Altar in der Erlöserkirche noch nicht brannten, fingerte er ohne viel Aufhebens kurzerhand ein Feuerzeug aus der Hosentasche und schritt zur Tat. (Wolfgang Teipel)