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Professor Jochen Arnold wird neuer Landeskirchenrat in Westfalen

Neue Impulse für Theologie und Kirchenmusik

MedienINFO 03/2024

Zum neuen Theologischen Dezernenten und Landeskirchenrat im Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) hat die Kirchenleitung der EKvW den Direktor des Hildesheimer Michaelisklosters Jochen Arnold berufen. Der habilitierte Theologe und A-Kirchenmusiker wird künftig das Dezernat ‚Kirchliches Leben‘ im westfälischen Landeskirchenamt verantworten. Es umfasst die Themenfelder Theologie, Gottesdienst und Kirchenmusik sowie Seelsorge und Beratung; auch die Aus- und Fortbildung von Küster*innen und Prädikant*innen zählt zu den Aufgaben des Dezernats.

Jochen Arnold tritt in Bielefeld die Nachfolge von Vicco von Bülow an, der nach zwölfjähriger Tätigkeit als Dezernent in die Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen gewechselt ist. Als Landeskirchenrat wird Jochen Arnold Mitglied im Kollegium des Landeskirchenamts sein, das im Auftrag der Kirchenleitung die laufenden Geschäfte führt. Er wird seine neue Aufgabe in Westfalen im September übernehmen.

Mit dem künftigen Theologischen Dezernenten freuen sich Kirchenleitung und Kollegium der EKvW auf neue Impulse für Theologie, Gottesdienst und Kirchenmusik. Jochen Arnold leitet seit 2004 das Michaeliskloster Hildesheim, das als Evangelisches Zentrum für Gottesdienst und Kirchenmusik der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers bundesweit hohes Ansehen genießt. Dazu hat Arnold durch seine theologisch-geistlichen und musikalisch-kreativen Impulse wesentlich beigetragen.

Zudem ist er an der Universität Leipzig als Privatdozent für Syst. und Prakt. Theologie und an der Universität Hildesheim als Honorarprofessor für Musik in Forschung und Lehre tätig. Er ist Liturgieberater der Gemeinschaft Ev. Kirchen in Europa (GEKE) und leitet die Liturgische Konferenz in der Ev. Kirchen in Deutschland (EKD). Darüber hinaus ist er Dirigent zweier Chöre und eines Orchesters.

Evangelische Theologie und Kirchenmusik studiert hat Jochen Arnold, der aus Marbach am Neckar stammt, in Tübingen, Rom und Stuttgart. Seine Promotion legte Arnold zum Verhältnis von Gottesdienst und Theologie in Tübingen ab, 2008 wurde er mit einer theologischen Arbeit zum Gottesbild in den Kantaten Johann Sebastian Bachs an der Universität Leipzig habilitiert. Er begleitet und berät Konvente und Klausurtagungen in unterschiedlichen Landeskirchen, ist Autor zahlreicher Aufsätze und Bücher sowie Herausgeber einer praktisch-theologischen Buchreihe.

Auch auf internationaler Ebene sammelte Jochen Arnold schon viel Erfahrung. Er leitet aktuell den Studienprozess „Practice and Theology of the Lord’s Supper“ innerhalb der ev. Kirchen in Europa. Im August soll der Generalversammlung ein Impulspapier vorgelegt werden, das beschreibt, wie es gelingen kann, im 21. Jahrhundert einladend Kirche zu sein. Von 2014-2017 war Arnold Mitglied des internationalen Gottesdienst-Komitees für den Lutherischen Weltbund (LWB). Vortragsreisen führten ihn unter anderem nach Skandinavien, Italien, Namibia, Tansania und Indien.

Während seiner fast 20-jährigen Leitung des ca. 50 Mitarbeitende umfassenden Hildesheimer Michaelisklosters, das auch ein größeres Tagungshaus beherbergt, hat Arnold umfassende Führungserfahrung gesammelt. Dazu gehören Haushaltsplanung, Personalführung und -entwicklung, Moderation von Konfliktthemen und weitere Aufgaben der Verwaltung. Auch diese Kenntnisse wird der künftige Landeskirchenrat für sein umfangreiches Aufgabenfeld im Bielefelder Landeskirchenamt nutzen.

Als besonders reizvoll bezeichnet Jochen Arnold den Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen, die im ländlichen bzw. urbanen und stark säkularen Umfeld arbeiten. Dabei möchte er seine Amtsgeschwister immer neu zu ihrem Dienst motivieren und dabei helfen, gottesdiensttheologische Fragestellungen auf unterschiedliche Kontexte zu übertragen. Das, so der künftige Landeskirchenrat, werde sicherlich auch im Mittelpunkt seines Auftrags in Westfalen stehen.

Bei all dem versteht sich Jochen Arnold als Team-Player. „Es ist mir ein Anliegen, dass Menschen in meinem Umfeld mit ihren Gaben zum Leuchten kommen und damit auch für andere zum Segen werden“, beschreibt er als eines der wesentlichen Ziele seiner Leitungsaufgabe.

Seine Lehrtätigkeit und die ehrenamtlichen Aufgaben wie etwa die Arbeit für ein neues Gesangbuch will Jochen Arnold auch im Rahmen seines Auftrags als Dezernent der EKvW beibehalten. Seit seiner Vikariatszeit im württembergischen Reutlingen schlägt sein Herz zudem für die diakonische Arbeit. Damals hatte der junge angehende Pfarrer inklusive Gottesdienstformate für Menschen mit Behinderungen mitentwickelt. Der heute 56-jährige Theologe ist verwitwet und Vater von vier Töchtern.

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