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Chrismon Gemeinde 2019: Preis für „Laut-und-Leise-Gottesdienst“

Gelebte Inklusion

Die Resonanz war überwältigend, der Einsatz einfach großartig: 161 Gemeinden aus ganz Deutschland haben sich an der Aktion „chrismon-Gemeinde 2019“ mit einzigartigen Gemeindeprojekten beteiligt. Jetzt wurden die Gewinner der Jurypreise bekannt gegeben: Der fünfte Platz ging an die Evangelische Kreuz-Kirchengemeinde Herne Dortmund.

Bereits im Mai wurden die Gewinner der drei Publikumspreise bekanntgegeben, für die Publikumswahl wurden über 180.000 Stimmen abgegeben. Jetzt hat die Jury entschieden.

Der mit 3.000 Euro dotierte erste Preis geht an die Evangelisch-lutherische Gartenkirche St. Marien aus Hannover. Ihr Projekt „Kein Mensch ist fremd“ wendet sich an neu ins Land gekommene Menschen unterschiedlicher Herkunft und regt sie an, mit den deutschen Gemeindemitgliedern eine gleichwertige Gemeinschaft zu bilden. Die Angesprochenen engagieren sich ehrenamtlich, haben das Gesicht der Gemeinde verjüngt und vielfältig gemacht.

Den zweiten Preis (2.500 Euro) gewinnt die Evangelische Kirchengemeinde Auferstehung in Berlin, die ebenfalls großes Engagement zeigt. Die erlebnisorientierten Angebote von „Kinder brauchen Matsch“ richten sich an Kinder und Jugendliche mit und ohne Beeinträchtigung sowie in belasteten Lebenslagen. Der mit 2.000 Euro dotierte dritte Preis geht an die Kirchengemeinde St. Nicolai Holdenstedt und deren Posaunenchor mit dem Motto „Mit Bach und Krach für Gott und die Welt“. Den vierten Preis (1.000 Euro) gewinnt der Pfarrbereich Brück (Pferdeglockenfriedensfahrt von Brück nach Weliki Nowgorod).

Der fünfte Preis (1.000 Euro) geht an die  Evangelische Kreuz-Kirchengemeinde Herne Dortmund für den "Laut-und-Leise-Gottesdienst)". Dahinter verbirgt sich ein Gottesdienst für hörende und gehörlose Menschen, der alle zwei Monate samstags um 16.30 Uhr stattfindet. Das ist etwas Besonderes, denn die meisten Gottesdienste sind entweder in Lautsprache oder ausschließlich in Gebärdensprache. Die Evangelische Kreuz-Kirchengemeinde hat damit ein neues Gottesdienstformat entwickelt, bei dem Familien gemeinsam die Kirche besuchen können, auch wenn ein Familienmitglied nur eingeschränkt oder gar nicht hören kann.

Der Gottesdienst wird in einem Team von hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeitern vorbereitet. Dem Team war es von Anfang an wichtig, dass nicht nur alle gesprochenen Texte in Gebärdensprache übersetzt werden, sondern dass die gesamte Gestaltung in ausgeglichener Weise von Hörenden und Gehörlosen übernommen wird.

Hier wird Inklusion gelebt: Weder geht es darum, den lautsprachlichen Gottesdienst für gehörlose Menschen  verstehbar zu machen, noch soll die Gebärdensprache in Lautsprache übersetzt werden. Beide Sprachen stehen für sich und sollen die frohe Botschaft zu den Menschen bringen und Gottes Barmherzigkeit verkündigen.

Darüber hinaus hat die Jury noch sieben Kategoriepreise vergeben, die mit je 1.000 Euro dotiert sind. Der mit 5.000 Euro dotierte Sonderpreis „Weltweit helfen“ geht an die Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Quern-Neukirchen und ihr Projekt „Schöpfung ERRADELN – Mobilitätswende einläuten“

Die Preisgelder der Jury- und Kategoriepreise im Wert von insgesamt 16.500 Euro stellen die Bank für Kirche und Diakonie – KD-Bank und das Gustav-Adolf-Werk bereit. Zusätzlich hatten in diesem Jahr alle Teilnehmer erstmalig die Chance auf den mit 5.000 Euro dotierten Sonderpreis „Weltweit helfen“. Diesen stellt das Hilfswerk Brot für die Welt anlässlich seines 60-jährigen Bestehens zur Verfügung.

 

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