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Evangelische Akademien für Demokratieförderung ausgezeichnet

Diskurskultur, die Widersprüche nicht verschweigt

Die Evangelischen Akademien in Deutschland sind am Sonntag mit dem Bad Herrenalber Akademiepreis ausgezeichnet worden.

Die Akademien wirkten wie eine Art »seismographisches System«, mit dem die Kirchen Weltgespür entwickeln könnten, sagte der nordbadische Prälat Traugott Schächtele in seiner Laudatio in Bad Herrenalb. Zugleich wirkten sie als eine Art »prophetischer Zeitansage« für die Verantwortlichen in Politik, Wissenschaft und Kunst. Die Akademien erhielten den mit 2.500 Euro dotierten Preis für ihre Bildungsarbeit und ihre nachhaltige Demokratieförderung.

Der Generalsekretär der Evangelischen Akademien in Deutschland, Klaus Holz (Berlin), und die badische Akademiedirektorin Arngard Uta Engelmann (Karlsruhe) nahmen den Preis entgegen. Die Akademien setzten sich für eine Diskurskultur ein, die Widersprüche, Macht und Interessen nicht verschweigt, sondern zivilisiert, sagte Holz. Der Preis wird jährlich vom Freundeskreis der Akademie Baden vergeben und wurde erstmals nicht an eine Einzelperson verliehen. Das Preisgeld ist für ein jugendpolitisches Kooperationsprojekt verschiedener Akademien vorgesehen.

Den Preis »in einer Art elementarer Unterbrechung« nicht an Personen, sondern an eine Idee zu vergeben, sei nicht nur eine Würdigung von rund sieben Jahrzehnten erfolgreicher Akademiearbeit, sondern auch ein »Bekenntnis zur Zukunft der Arbeit Evangelischer Akademien in einem nicht einfachen Umfeld«, sagte Schächtele. Der Theologe wies damit Kritik zurück, dass sich die Akademien mit dem Preis lediglich selbst ehrten.

Die 17 Evangelischen Akademien in Deutschland bieten jährlich 2.000 Veranstaltungen an, an denen mehr als 100.000 Menschen teilnehmen. In Nordrhein-Westfalen zählen dazu die Evangelische Akademie im Rheinland in Bonn und die Evangelische Akademie Villigst in Schwerte. (epd)

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