Landessynode stärkt die Ehrenamtsförderung / 384.000 Euro für konkrete Maßnahmen
„Die Kirche lebt aus dem Ehrenamt“
SynodeAKTUELL Nr. 3/2021
Die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) stärkt das Ehrenamt: Für die Weiterentwicklung der Ehrenamtsförderung hat die Landessynode am Samstag (13.11.) über den gesamtkirchlichen Haushalt finanzielle Mittel in Höhe von 384.000 Euro bereitgestellt. Mit dem Geld sollen die Ehrenamtskoordination ausgebaut, Angebote und Kräfte gebündelt sowie Leitungskompetenzen gestärkt werden.
„Die Kirche lebt aus dem Ehrenamt. Das zeigt sich an den Zahlen der Mitarbeitenden ebenso wie an den vielschichtigen Aufgaben, die im Ehrenamt übernommen werden. Und zwar auf allen Ebenen: In vielen dienlichen Formen des Füreinander-Daseins ebenso wie in verantwortungsvollen Leitungsfunktionen“, so Gerald Hagmann, Superintendent des Ev. Kirchenkreises Bochum und Mitglied der westfälischen Kirchenleitung, vor der an diesem Wochenende (12./13.11.) digital tagenden Synode. Sein Appell: „Wir wollen und müssen das Ehrenamt in unserer Kirche stärken. Und das kostet Geld. Wir müssen Geld in die Hand nehmen, um Ehrenamtliche in den verschiedenen Ebenen unserer Kirche mehr als bisher zu qualifizieren und zu begleiten.“
Zu den konkreten Maßnahmen, die in dem von der landeskirchlichen „Arbeitsgruppe Ehrenamt“ vorgelegten Konzept „Ehrenamt mit starken Perspektiven“ genannt werden, gehören u.a. die Unterstützung von Kirchengemeinden bei der Erstellung von Ehrenamtskonzepten, die Etablierung von Ehrenamtsverantwortlichen in den Kirchenkreisen, die digitale Unterstützung ehrenamtlich Engagierter, der Auf- und Ausbau von Netzwerken sowie digitale und Vor-Ort-Fortbildungsangebote.
Zum Hintergrund
Ehrenamtliches Engagement ist eine unverzichtbare Signatur der Evangelischen Kirche von Westfalen. 23.500 beruflich Tätigen standen in den vergangenen Jahren ca. 85.000 ehrenamtlich Aktive gegenüber. Etwa 5.000 Menschen tragen ehrenamtlich Verantwortung in den kirchlichen Leitungsorganen vom Presbyterium bis zur Landessynode. Nach den Monaten der Corona-Pandemie erhält dies eine besondere Dringlichkeit. 2020 ging die Zahl der ehrenamtlich Engagierten um etwa 8 Prozent auf 78.463 zurück. An vielen Stellen ist Aufbauarbeit nötig und zugleich Freiraum für neue Ansätze entstanden. Insgesamt wandeln sich die Formen kirchlichen Lebens. In Zukunft werden ehrenamtlich wahrgenommene Aufgaben eine noch größere Rolle spielen. Damit das gelingt, muss die Gewinnung, Begleitung und Qualifizierung ehrenamtlich engagierter Menschen ausgebaut werden.