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Gottesdienst: 200 Jahre Union lutherischer und reformierter Gemeinden

Christus selbst versöhnt

Das 500-jährige Reformationsjubiläum bringt ein weiteres historisches Datum mit sich: Vor 200 Jahren war die Geburtsstunde der unierten Kirchen. Die Union Evangelischer Kirchen (UEK) hatte deshalb am Sonntag (17.9.) zu einem Festgottesdienst nach Hagen eingeladen.

In der Reformation seit 1517 entstanden bald zweierlei evangelische Richtungen: Lutheraner und Reformierte. Theologische Meinungsverschiedenheiten, hauptsächlich zum Abendmahl, führten dazu, dass sie sich anfangs unversöhnlich gegenüberstanden. 1817 erging ein Aufruf des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. zur Vereinigung der beiden evangelischen Konfessionen, dem sich viele anschlossen. Ziel dieser »preußischen Union« war es, die Einheit des Protestantismus zu stärken. Heute sind die Unterschiede längst nicht mehr kirchentrennend.

In ihrer Predigt betrachtete Präses Annette Kurschus  die innerprotestantischen Auseinandersetzungen auf dem Hintergrund der biblischen Erzählung von Jakob und Esau. »Wie viel rechthaberische und kleinliche Auseinandersetzung gab es da im Zwist um das Erbe. Wie viel Schuld aneinander haben unsere Väter und Mütter im Glauben da aufgetürmt!« Doch wie Jakob nach erbittertem Streit auf der Flucht vor seinem Bruder unverhofft Gott begegnet sei, könnten auch Christen in ihrem Ringen um Einheit in Glaubensfragen darauf vertrauen: »Das, von dem wir dachten, wir müssten es mühsam erfinden und herstellen, ist in Wirklichkeit längst vorhanden. Es ist uns vorgegeben«, sagte die leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen. Christus selbst mache als Gastgeber die Versöhnung möglich. Da brauche es nicht »das himmelstürmende Gedankengebäude eines gemeinsamen Abendmahlsverständnisses. Auch nicht einen theologischen Lückenschluss zwischen himmlischem Festmahl und irdischen Mahlfeiern.«

An dem Gottesdienst in der Johanniskirche in Hagen wirkte auch die Amtsleiterin der UEK mit, Bischöfin Petra Bosse-Huber (Hannover), sowie der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski. (Pressemitteilung 75/2017)

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