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Kirchlicher Dienst in der Polizei: Gottesdienst in Schloß Holte-Stukenbrock

Aus jenseitiger Gewissheit diesseitig leben

In einem Gottesdienst in Schloß Holte-Stukenbrock sind neue Mitglieder des Ausschusses für den Kirchlichen Dienst in der Polizei (AKDP) der Evangelischen Kirche von Westfalen begrüßt und ausscheidende Mitglieder verabschiedet worden.

Pfarrerin Daniela Fricke, in der Landeskirche zuständig für den Bereich Seelsorge, sagte in ihrer Predigt, Polizeibeamtinnen und –beamte fänden sich in dem Dilemma, für etwas sorgen zu sollen, für das sie doch nicht garantieren können: den Schutz, das Wohlergehen anderer. »Als Christenmenschen finden wir in diesem Dilemma zwischen Verantwortung und Angewiesensein den ganz anderen Weg, indem wir uns ganz und gar auf die ganz jenseitige Seite werfen. Wir leben im Vertrauen auf Jesus Christus, der die letzte Verantwortung auf sich genommen hat. Aus dieser jenseitigen Gewissheit heraus leben und handeln wir diesseitig.« Daniela Fricke äußerte sich dankbar, dass dieser jenseitige Bezug und Grund im Ausschuss für den Kirchlichen Dienst in der Polizei Miteinander und Form hat.

Neuer Ausschussvorsitzender ist der Leitende Polizeidirektor (LPD) Jörg Lukat. Er versieht seinen Dienst als Einsatzreferent für Besondere Aufbauorganisationen im nordrhein-westfälischen Innenministerium. Sein Stellvertreter ist Pfarrer Burkhard Müller, nebenamtlicher Polizeiseelsorger im Polizeipräsidium Recklinghausen. Als Vorsitzender verabschiedet wurde LPD a.D. Andreas Krummrey, zuletzt Abteilungsleiter in der Kreispolizeibehörde Paderborn. Der stellvertretende Vorsitzende war Friedrich Vogelpohl, heute Pfarrer i.R. Er war für die Kreispolizeibehörde Warendorf nebenamtlicher Polizeiseelsorger.

Die Feier fand statt in der ehemaligen »Lagerkirche« auf dem Gelände des Landesamtes für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten der Polizei Nordrhein-Westfalen. Pia Winkler, Landespfarrerin für Polizeiseelsorge, beschreibt den Ausschuss als Bindeglied oder Brücke zwischen Polizei und Kirche. In Vorbereitung landeskirchlicher Stellungnahmen wie eigenen Positionspapieren meldet sich das Gremium zu Wort. »Aktuell befinden wir uns in letzten Abstimmungsprozessen zu Fragen islamistischer Bedrohung und den ethischen Orientierungen innerhalb der polizeilichen in Aus-und Fortbildung und dem seelsorglichen Bedarf, der daraus folgt«, erläutert Pfarrerin Winkler.
In der westfälischen Landeskirche sind vier Pfarrerinnen und Pfarrer hauptamtlich und 20 nebenamtlich im Arbeitsbereich des Kirchlichen Dienstes in der Polizei tätig. Zu ihren Aufgaben gehören Seelsorge und Beratungsgespräche mit Einzelnen und Krisenintervention in Gruppen. Sie begleiten die Polizei bei der täglichen Arbeit und bei Großeinsätzen, erteilen berufsethischen Unterricht und machen weitere Bildungsangebote. Nicht zuletzt gehören Gottesdienste, Gesprächskreise und geistliche Angebote zum Programm. Begleitet wird diese Arbeit durch den AKDP, der auch die Kirchenleitung in Fragen zur Polizei berät. Der Ausschuss setzt sich zusammen aus Polizeibeamtinnen und -beamten aller Laufbahngruppen und in unterschiedlichen Funktionen, den Landespfarrerinnen und -pfarrern sowie Vertretern der nebenamtlichen Polizeipfarrer. Für die Landeskirche gehört Daniela Fricke dazu.

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