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Erstmals Zentrum Sport auf dem Kirchentag in Dortmund: Angebot der westfälischen Landeskirche vorgestellt

Aufm Platz oder unterm Kreuz

Ob samstags um halb vier aufm Platz oder sonntags um zehn unterm Kreuz: „Beide, Kirche und Sport, richten Menschen auf ein gemeinsames Ziel hin aus, das auf je eigene Weise mehr, anders und größer ist, als es das Wirken eines einzelnen Menschen vermag.“ Diese Verbindung ist für Präses Dr. h. c. Annette Kurschus Grund genug, auf dem Kirchentag in Dortmund (19.-23. Juni) dem Sport ein eigenes Zentrum zu widmen.

Das gab es noch nie in der Geschichte des Deutschen Evangelischen Kirchentages. Das Zentrum Sport ist ein Angebot der westfälischen Landeskirche. Am Mittwoch (29.5.) wurde es den Medien vorgestellt.

„Kirche und Sport bringen Menschen zusammen - unabhängig von Herkunft und Einkommen, von sozialem Status und Bildungshintergrund“, sagte die leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen bei dem Pressegespräch, zu dem der Kirchentag stilecht ins Deutsche Fußballmuseum eingeladen hatte. Kirche und Sport „bringen Toleranz, Rücksichtnahme, Solidarität und Fairness ins Spiel“, so die Präses. Sie verschwieg nicht, dass es auch die andere Seite gibt, im Sport wie im alltäglichen Miteinander: Grenzüberschreitungen, grobe Fouls, unlautere Mittel, Mangel an Respekt. Aber: „Entscheidend ist für Sportlerinnen und Sportler, für Christinnen und Christen, wie wir uns erkennbar in unsere Gesellschaft einbringen und unsere Zukunft mitgestalten.“

BVB-Präsident Reinhard Rauball sprach als Mitglied des Kirchentagspräsidiums: „Ich freue mich über die Anziehungskraft des Sports – und auf die zahlreichen Angebote dazu beim Kirchentag. Sport ist ein tolles Format: Werft einen Ball auf eine Wiese – und plötzlich beginnt ein Spiel.“ Er selbst wird bei dem Podium „Steht auf, wenn ihr begeistert seid! Was heißt es, Fan zu sein?“ mitdiskutieren – unter anderem mit der „Stimme des Westens“, dem Sportkommentator Manni Breuckmann.

„Begeisterung ist etwas, das man wunderbar von Dortmundern und Menschen in Westfalen lernen kann“, sagte Marit Günther, Projektleiterin Zentrum Sport. „Hier in der Region gibt es so viele verschiedene Sportarten – allein Dortmund zählt 510 Sportvereine und ist drittgrößter Olympiastützpunkt in Deutschland.“ Diese Vielfalt habe auch bei der Programmerstellung für die sechs Podien des Zentrums Sport inspiriert. „Wir freuen uns auf Themen von Fankultur bis Integration.“ Ein Highlight: „Die frühere Biathletin Magdalena Neuner beispielsweise diskutiert mit dem Paralympics-Sieger Hans-Peter Durst über Sport und Glaube. Außerdem wird es über 50 Sportarten geben, die man ausprobieren kann, ohne extra Sportzeug mitbringen zu müssen, darunter viele exotische, die neugierig machen: zum Beispiel Smolball (Teamtennisspiel auf zwei Tore) oder Goalcha – ein neues Straßenhandballspiel aus Dänemark. „Aber auch Spiele und Sportarten wie Floorball, Blindsoccer, Rollstuhlaktionen und Bewegungsparcours, die inklusiv und integrativ sind“, betonte Markus Rapsch, Mitglied der Projektleitung im Zentrum Sport. Die inhaltliche Verzahnung der Anliegen von Kirche und Sport zeigt sich auch im „DEKTalon“ (DEKT = Deutscher Evangelischer Kirchentag): angelehnt an einen Zehnkampf mit Stationen, die jeweils einen sportlich-christlichen Wert symbolisieren.

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