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Chor „Thlokomela“ aus Namibia zu Gast in Bielefeld

Afrikanische Klänge im Landeskirchenamt

„Thlokomela“ heißt: „Pass auf!“ Und aufpassen muss man wahrlich in den Wellblechhüttensiedlungen, weit weg vom Zentrum der Hauptstadt, wo Reichtum sichtbar ist und alles funktioniert. Wer in einem der Slums wohnt, muss aufpassen, dass er nicht im Strudel von Perspektivlosigkeit, Kriminalität, Prostitution und Aids versinkt.

Thlokomela ist ein Chor von Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus Namibia. Die 15 Sängerinnen und Sänger kommen aus der Hauptstadt Windhoek und aus Rehoboth, 90 Kilometer südlich davon. Auf einer Deutschlandtournee machten sie auch Station in Westfalen, zum Beispiel in Herford, Löhne, Lengerich, Tecklenburg und Harsewinkel. Auch im Landeskirchenamt in Bielefeld hatten sie einen Auftritt: Dort gestalteten sie die wöchentliche Andacht musikalisch..

Die „Thloks“ kommen aus den Siedlungen, wo Armut und Hoffnungslosigkeit herrschen. Hoffnung und Kraft gibt ihnen die Musik. Wer ihren kraftvollen, mitreißenden Gesang hört, bekommt eine Ahnung davon. „Die meisten von uns finden trotz Schulabschluss keine Arbeit und wohnen in Wellblechhütten ohne Strom und Wasser. Aber davon lassen wir uns nicht unterkriegen“, sagt Chrorleiter Dawid Gawub. „Denn in unserer afrikanischen Musik finden wir eine Kraft, die uns immer wieder aufstehen lässt. Auch wenn wir die Umstände kaum verändern können, arbeiten wir an unserer Lebenseinstellung. Dafür bekommen wir sogar schon bei unseren Proben die Unterstützung unserer Nachbarn. Außerdem kommen viele Kinder hinzu und lungern nicht mehr auf der Straße herum, wo sie allen möglichen Gefahren ausgesetzt sind.“

2008 hat Thlokomela als Chorprojekt begonnen. Mittlerweile ist ein Posaunenchor dazugekommen, außerdem Blockflötenunterricht. Damit verbunden ist soziale Unterstützung für andere Jugendliche – Thlokomela ist auch ein Selbsthilfeprojekt.

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