Adventliche Grüße mit Blick auf Sorge um Frieden
Kurz vor Weihnachten senden der Friedensbeauftragte der EKvW, Christian Bald, und Landeskirchenrat Albrecht Philipps aus dem Ökumenedezernat adventliche Grüße an alle Mitarbeitenden der Landeskirche. Der Friedensbrief 2023 im Wortlaut:
Wir möchten mit Ihnen die weltweite Sorge um den Frieden bedenken und die ökumenische Weite von Weihnachten in den Blick nehmen.
Unsere jüdischen Glaubensgeschwister haben vom 7. bis zum 15. Dezember das Licht von Chanukka gefeiert und sich dabei an die Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem erinnert. Wie im Advent, trifft man sich auch zu Chanukka abends in Familien- und Freundeskreisen. Im Verlauf von acht Tagen wird jeden Abend eine weitere Kerze auf dem Chanukkaleuchter entzündet, bis schließlich acht Kerzen leuchten. Das Licht erhellt den Raum, in dem die Menschen sich versammelt haben. Leben, Licht und Liebe: die Sehnsucht der Menschen verbindet uns miteinander.
Wir können die Friedensbotschaft der Engel über den Feldern von Bethlehem in diesem Jahr nicht verstehen, ohne zugleich auch das Donnern der Raketen und Schüsse wahrzunehmen. Es ist die Sprache des Krieges, die Menschen in Israel und Palästina entzweit. In der Stadt Bethlehem wird es in diesem Jahr deswegen – von wenigen einzelnen Gottesdiensten abgesehen – keine international beachteten Weihnachtsfeierlichkeiten geben. Wir sind besonders auch mit den Christinnen und Christen in Palästina, in der Weihnachtskirche in Bethlehem, verbunden und geben in unsere Kirche die Grüße aus Bethlehem weiter, die uns in dieser Woche Bischof Ibrahim Azar aus der Lutherischen Kirche in Bethlehem aufgetragen hat.
„Ehre sei Gott in der Höhe und auf Erden.“ Diese Himmelsbotschaft über den Feldern von Bethlehem klingt vertraut. Sie gilt allen Menschen. Alle sind eingeladen, sich das Licht der Liebe Gottes gefallen zu lassen und dadurch selbst das Licht der Liebe weiterzugeben. Auch damals traf diese Botschaft in eine unfriedliche Zeit. Die aktuelle Weltlage in Israel, in Palästina, in der Ukraine, im Jemen, in der Demokratischen Republik Kongo und an vielen Orten der Erde hat diese Friedensbotschaft nötig. Davon werden wir in den Gottesdiensten zu Weihnachten hören und sie in unsere Gebete aufnehmen.
Deshalb erhalten Sie mit diesem Schreiben ein weihnachtliches Fürbittengebet. Uns hat dabei die Besinnung auf die Friedenssehnsucht aller Menschen geleitet. Nehmen Sie die Welt „in ihren tausend Plagen“ (Paul Gerhardt, EG 11,5) in Ihr weihnachtliches Beten hinein.
Mit adventlichen Grüßen
Christian Bald, Superintendent
Friedensbeauftragter
Dr. Albrecht Philipps, Landeskirchenrat,
Ökumenedezernent