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Delegationsreise nach Minsk unterstützt die wichtigen Beziehungen zu Menschen in Osteuropa

Den wertvollen Kontakt nach Belarus erhalten

Zu einem fünftägigen Besuch reiste eine achtköpfige Delegation von Vertreterinnen und Vertretern von Kirchen und Mitgliedern des Kuratoriums des Internationalen Bildungs- und Begegnungswerks e.V. (IBB) nach Minsk.

Im Mittelpunkt stand die Begegnung mit Menschen in der belarussischen Hauptstadt. „Die Aufrechterhaltung der Kontakte ist von großer Bedeutung", sagte IBB-Geschäftsführerin Dr. Astrid Sahm in der Vorbereitung der Reise. Direkte Flüge nach Belarus sind im Moment nicht möglich, deshalb erfolgte die Anreise über Litauen.

Anlass der Reise waren Gedenkveranstaltungen in Minsk zum achtzigsten Jahrestages der Auflösung des Minsker Ghettos am 21. bis 23. Oktober 1943. Mit einer Gedenkstunde in der „Jama“, der „Erschießungsgrube“, wurde an die Opfer erinnert. An diesem Ort hatten deutsche Besatzer unzählige Jüdinnen und Juden, die aus vielen Ländern Europas im Ghetto zusammengepfercht worden waren, erschossen. Im Namen der Kirchen und der IBB wurden Kränze an der Gedenkstätte niedergelegt. Eine Gedenkveranstaltung in der IBB Minsk schloss sich an, zu der auch Gäste der jüdischen Gemeinden, der christlichen Kirchen und der Botschaften eingeladen waren. Die deutsche Botschaft richtete einen Empfang aus. In Minsk unterhält das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk IBB die „Johannes-Rau-Bildungs- und Begegnungsstätte“ und fördert zusammen mit der EKvW die Versöhnungs- und Gedenkarbeit zwischen Deutschen und Belarussen. „Es gehört zu unserem Erbe und darf nicht in Vergessenheit geraten, was in deutschem Namen in Belaus geschehen ist“, hob der Ständige Vertreter an der Deutschen Botschaft, Michael Nowak, hervor.
 
Besuche in der Gedenkstätte des Vernichtungslagers Malyj Trostenez unweit Minsk, der Geschichtswerkstatt und des ehemaligen jüdischen Friedhofs machten den Zusammenhang von geschichtlicher Verantwortung und gegenwärtiger Arbeit deutlich. Bei einem Gebet für den Frieden in Israel im Zentrum des progressiven Judentums sagte Botschafter a. D. und IBB-Kuratoriumsmitglied Peter Dettmar: „Es bewegt uns sehr, in diesen Tagen und an diesem Ort gemeinsam für den Frieden im Heiligen Land zu beten.“

In den Gesprächen mit Vertretern der Orthodoxen Kirche im Institut St. Kyrill und Method und der neu errichteten „Gedächtniskirche zu Ehren aller Heiligen und zum Gedächtnis der Ermordeten unseres Vaterlands“ wurde immer wieder für den Fortbestand der Beziehungen zwischen den Kirchen geworben. „Wir sind dankbar für Ihren Besuch und wünschen uns, dass auch in diesen herausfordernden Zeiten der Kontakt nicht abreist. Bitte nehmen Sie Grüße nach Westfalen mit!“, sagte Dr. Sviatoslav Rogalsky, Direktor des St. Kyrill und Method-Instituts. Er ist einer der verlässlichen Ansprechpartner in der Kooperation mit der Evangelischen Kirche von Westfalen. Der Ökumenedezernent der EKvW, Landeskirchenrat Dr. Albrecht Philipps, hob die Bedeutungen der ökumenischen Beziehungen der Kirchen hervor. „Wir werden uns für die Fortführung und Weiterentwicklung der Erinnerungs- und Bildungsarbeit der IBB Johannes Rau in Minsk einsetzen, die in diesen Tagen wichtig und bedeutsam ist“, sagte er in einem Resümee. Dabei gehe es um die Stärkung der Zivilgesellschaft, die gemeinsame Verantwortung von Christinnen und Christen und die freundschaftlichen persönlichen Beziehungen zwischen Belarussen und Deutschen, die über Jahrzehnte gewachsen seien.

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