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Wort zum Sonntag

Altpräses Buß wirbt für Fremdenliebe

Der westfälische Altpräses Alfred Buß hat dazu aufgerufen, Angst und Misstrauen gegenüber fremden Menschen zu überwinden. Fremdenliebe sei wohl gerade ein Fremdwort, auch in Europa, sagte er am Samstagabend im »Wort zum Sonntag« in der ARD. »Und doch ist Fremdenliebe das, was aller Welt fehlt: nicht nur das Eigene, den Andersartigen sehen«, erklärte Buß. »Ihn würdigen.«

Darin liege ein großes Versprechen, sagte der frühere Präses und verwies auf Kapitel 13 des biblischen Hebräerbriefs: »Die Fremdenliebe vergesst nicht, denn durch sie haben manche - ohne ihr Wissen - Engel beherbergt«. Doch stattdessen werde das Fremde vielfach abgestempelt. »Der einzelne Mensch wird kategorisiert und damit entwürdigt als ›der Pole‹, ›der Jude‹, ›der Türke‹, ›der Kurde‹, ›der Flüchtling‹, ›der Muslim‹,« sagte Buß, der bis 2012 an der Spitze der Evangelischen Kirche von Westfalen stand. Was in Kriegen unsägliches Leid über Menschen bringe, beginne mit dem Niedermachen in den Köpfen und Herzen: »Es ist eine Spirale von Abwerten, Entwürdigen, gar Ausmerzen.«

Das »Wort zum Sonntag« wurde am 8. Mai 1954 erstmals im Gemeinschaftsprogramm der ARD gesendet. Das Angebot gehört laut ARD mit jeweils knapp zwei Millionen Zuschauern zu den quotenstärksten kirchlichen Sendungen in Deutschland. (epd)

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