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Zweiter Kirchenmusiktag der Evangelischen Kirche von Westfalen

Musik weist über die sichtbare Wirklichkeit hinaus

»Die Musik mit ihren Stimmen und Klängen und Tönen lässt uns ahnen: Das, was wirklich ist, ist nicht die ganze Wirklichkeit. Es gibt etwas über unsere tägliche Wirklichkeit hinaus«, sagte Präses Annette Kurschus im Gottesdienst zum Abschluss des 2. Kirchenmusiktages der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) am Samstag (24.9.) in Soest.

Rund 150 Kirchenmusikerinnen und –musiker aus ganz Westfalen waren zu Fortbildung und Erfahrungsaustausch zusammengekommen. Nach dem großen Anklang des 1. Kirchenmusiktages 2012 fand diese besondere Veranstaltung nun ein zweites Mal statt. Für die leitende Theologin der EKvW eröffnet die Musik die christliche Hoffnung und Überzeugung: »Denn im gesungenen und gespielten Gotteslob finden wir hinein in den Klang und das Lied der neuen Welt Gottes. Lange vor uns wurde dieses Lied angestimmt. Wir sind begabt und gerufen, es mit unseren Stimmen und Instrumenten bereits jetzt einzuüben. Und es ist uns verheißen, dass wir einst – in Gottes neuer Welt – einstimmen in den vollen Klang.«

Wie vielfältig und facettenreich dieser Klang schon jetzt ist, zeigten die sieben Workshops. Helga Hoogmann, Landesposaunenwartin der Evangelisch-Reformierten Kirche Nordwestdeutschland, hatte ein ganzes Buch mit Sätzen zu Psalmenmelodien mitgebracht. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops machten sich mit Schwung daran, die populär arrangierten Sätze für Bläser, Keyboard und Schlagzeug zu musizieren.

Um den richtigen Groove ging es im Workshop Pop-/Gospelchorleitung bei Matthias Nagel. Der landeskirchliche Beauftragte für Popularmusik zeigte, wie man beim Einüben der Melodien gleichzeitig dafür sorgt, dass der Rhythmus locker und schwungvoll bleibt. Eher etwas für Spezialisten war der Workshop Chorleitung, den Arno Paduch leitete. Hier trafen sich erfahrene Chorleiter und diskutierten die Tücken verschiedener historischer Aufführungstraditionen, die Profisängern ebenso wie Laien viel Flexibilität abverlangen. Der Workshop zum Singen in einer Schola verband die alte Form des Wechselgesangs zwischen einem kleinen Chor, der Schola, und der Gemeinde mit moderner Theologie. Geleitet von Ute Springer und Gudrun Mawick, übte man die »Litanei von der Gegenwart Gottes« der Niederländer Huub Oosterhuis und Bernard Huijbers ein und brachte diesen meditativen Gesang im gemeinsamen Mittagsgebet in der Wiesenkirche zur Aufführung.

Landeskirchenmusikdirektor Ulrich Hirtzbruch, für Inhalt und Organisation verantwortlich, sagte: »Mit diesem Tag bedankt sich die Landeskirche bei den Aktiven für ihren engagierten kirchenmusikalischen Dienst.« Rund 2.100 Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker arbeiten in der westfälischen Landeskirche, davon 101 hauptberuflich, 990 nebenberuflich und etwa tausend im Ehrenamt. Sie leiten Chöre, spielen Orgel, musizieren in Bands, Flötenkreisen oder anderen Instrumentalgruppen. (Pressemitteilung 54/2016)

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