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Kirchen und Bauernverband rufen zu Erntedank zum Dialog auf

Mit Gottvertrauen und Mut in die Zukunft

Kirchen und Bauernvertreter in Westfalen und Lippe weisen zum Erntedankfest am Sonntag auf die schwierige Situation vieler Bauernfamilien hin.

»Sorgenvoll blicken wir auf die akuten Existenzprobleme auf vielen Höfen«, heißt es in der am Donnerstag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung der evangelischen Landeskirchen von Westfalen und Lippe, der katholischen Bistümer Paderborn, Münster und Essen sowie des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes. Niedrigstpreise bei fast allen landwirtschaftlichen Produkten zwängen viele Betriebe zum Aufgeben.

Die Menschen erwarteten selbstverständliche preiswerte und qualitativ hochwertige Lebensmittel, heißt es weiter. Gleichzeitig wandelten sich jedoch die Werte, und Teile der Gesellschaft forderten einen achtsameren Umgang mit den Tieren und der Natur. Damit seien aber wiederum höhere Erzeugerkosten verbunden, so dass scheinbar unlösbare Zielkonflikte entstünden, schreiben die leitenden Geistlichen und der Bauernpräsident. »Wie sollen die heimischen, eher kleinen Bauernhöfe in einem Weltmarkt preiswerte Lebensmittel zu höchsten Standards produzieren und dabei wirtschaftlich überleben?«

Kirchen und Bauernvertreter rufen alle an der Diskussion über nachhaltige Landwirtschaft beteiligten gesellschaftlichen Gruppen zum offenen und vertrauensvollen Dialog auf. »Erntedank ist ein guter Anlass, neu und anders miteinander ins Gespräch zu kommen.« Es gehe darum, »Lösungen zu finden, die keinen vergessen«.

Unterzeichner des Papiers sind die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, der Landessuperintendent der lippischen Kirche, Dietmar Arends, der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker, der Münsteraner Bischof Felix Genn, der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck und der Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbands, Johannes Röring. (epd)

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