Theologin Alena Höfer vom IKG im Deutschlandfunk-Interview
„Kirche ist bei der Auseinandersetzung mit Rassismus noch am Anfang“
Was bedeutet rassismuskritische Theologie und wie kann sie innerhalb der Kirche umgesetzt werden? Im Interview mit dem „Deutschlandfunk“ spricht die Theologin Alena Höfer vom Institut für Kirche und Gesellschaft der EKvW über die Bedeutung einer rassismuskritischen Theologie und die Notwendigkeit, rassistische Strukturen in der Kirche zu hinterfragen.
Sie betont im Gespräch mit Redakteur Benedikt Schulz, dass Rassismus nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch in kirchlichen Lehren verankert sei. Besonders die Missionsgeschichte müsse kritisch betrachtet werden, da sie zur Verbreitung rassistischer Denkmuster beigetragen habe. Höfer, zu deren Arbeitsschwerpunkten auch post- und dekoloniale Theologien gehören, fordert eine aktive Auseinandersetzung der Kirche mit Rassismus und die Stärkung marginalisierter Stimmen.
„Seitdem Rassismus als Thema gesellschaftsfähiger geworden ist, hat Kirche begonnen, sich damit auseinanderzusetzen. Nach meiner Beobachtung ist sie noch ganz am Anfang. Sie ist erste Schritte gegangen. [...] Was Kirche aber mittlerweile gut verstanden hat, ist, dass Rassismus [...] überall in unserer Gesellschaft ganz tief verankert ist, und dass wir das thematisieren müssen.“
Alena Höfer, Theologin am Institut für Kirche und Gesellschaft