Veranstaltung in Haus Villigst
Im Grunde gut - Woher Hass und Verfeindung
Was hindert Menschen eigentlich daran, dass Richtige zu tun? Oft ist das Problem nicht, dass Menschen nicht erkennen, was zu tun wäre, was „das Gute“ ist, und was das Verkehrte. Das gilt für die herausfordernden Fragen der ökologischen Transformation nicht weniger als für die Verständigung über politische Grundeinstellungen hinweg.
Woran liegt es aber, dass stattdessen immer wieder nötige Schritte auf dem Weg von Verständigung und ökologischer Umsteuerung ausbleiben? Und vor allem: Wie lässt sich dies verändern? Diesen Fragen widmet sich eine hochkarätig besetzte Tagung der Evangelischen Akademie Villigst am 26. und 27. Oktober in Haus Villigst (Schwerte).
Einer der Shootingstars unter den jungen Philosophen, Hanno Sauer, wird diese mit seinem Vortrag zur evolutionären Entstehung von Moral eröffnen. Es folgt der bekannte Hirnforscher Niels Birbaumer zu der Frage, wie veränderlich das menschliche Gehirn in Sachen „gut und böse“ ist. Der Sozialpsychologe Ernst-Dieter Lantermann spricht zu der Entstehung und den Möglichkeiten der Überwindung von Extremismus. Danny Friedrich setzt wiederum den hoffnungsvollen Blick auf Veränderung zum Guten fort durch eine Einführung in die Gewaltfreie Kommunikation.
Eine neue Perspektive macht der islamische Theologie Raid Al-Daghistani auf. Er erzählt von dem anderen Islam, den es auch gibt und der Anleitungen für das gute, moralisch gute Leben gibt. Mit am wichtigsten für den Weg in eine gute, bessere Zukunft sind aber die jungen Menschen: Kinder und Jugendliche, denen Eltern, Erzieher, Lehrerinnen Orientierung geben, um sie dazu zu befähigen, das Gute nicht nur zu erkennen, sondern auch zu tun. Folgerichtig wird die Tagung mit
dem Vortrag des Kinderarztes Florian Dittrich beschlossen, der Möglichkeiten einer guten, das heißt lebensdienlichen und zukunftsweisenden Erziehung aufzeigt.