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Präses Annette Kurschus über die ökumenische Pilgerreise nach Israel und Palästina

Gemeinsame Erfahrungen bringen Kirchenvertreter näher zusammen

Die gemeinsame Pilgerreise von Mitgliedern der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) nach Israel und Palästina war mehr als lediglich der ökumenische Auftakt des Reformationsjubiläums. Die leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen, die an der Reise teilnahm, erklärte am Montag (24.10.) in Bielefeld: »Da ist etwas in Bewegung geraten, das nicht ohne Folgen bleiben wird.«

Präses Annette Kurschus, die auch stellvertretende Ratsvorsitzende der EKD ist, betonte nach der Reise: »Wir sind nicht mit fertigen Lösungen und Antworten zurückgekehrt. Aber mit Erfahrungen, hinter die es kein Zurück mehr gibt und die es unmöglich machen, sich mit dem gegenwärtigen Stand zufriedenzugeben.«

Die intensive geistliche Gemeinschaft im Heiligen Land habe neben dem verbindenden Fundament des christlichen Glaubens und den kostbaren Stärken der jeweiligen Kirchen auch die trennenden Unterschiede besonders deutlich hervortreten lassen: »Vom gemeinsamen Frühstückstisch aufzustehen und sich wenig später am Tisch des Herrn trennen zu müssen: Das ließ in diesen Tagen unsere bestehenden theologischen Differenzen unmittelbar unter die Haut gehen.« In den Gemeinden und Pfarreien sei dies für viele Menschen »schmerzlich erlittene Realität«. Dass die Erfahrung in derart elementarer Weise nun auch auf Leitungsebene gemacht und als Schmerz empfunden wurde, hält die Theologin für eine markante Zäsur. Zur Situation in Israel und Palästina sagte Kurschus: »Frieden kann hier nur werden, wenn das Existenzrecht Israels ebenso geachtet wird wie das Recht des palästinensischen Volkes auf einen eigenen Staat.« Die wenigen verbliebenen Christen im Heiligen Land bräuchten angesichts ihrer bedrückend schwierigen Lage »dringend unsere Solidarität«.

Vom 16. bis 22. Oktober hatten Mitglieder des Rates der EKD zusammen mit Vertretern der katholischen Deutschen Bischofskonferenz Israel und Palästina besucht. Ziel der Reise war die geistliche Vorbereitung auf das 500-jährige Reformationsjubiläum 2017.(Pressemitteilung 60/2016)

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